Ein politisches Lehrstück aus Neuss Klinikum - Wie die CDU um Aufsichtsratssitze pokert

Analyse | Neuss · Barbara Brand verzichtet, Michael Werhahn rückt ein – was eine personelle CDU-Rochade im Aufsichtsrat über alte Rechnungen erzählt und für den Neubau eines Rheinland Klinikums bedeutet.

 Das Lukaskrankenhaus Neuss gehört seit der Fusion zum Rheinland Klinikum.

Das Lukaskrankenhaus Neuss gehört seit der Fusion zum Rheinland Klinikum.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Eine Personalie, so unscheinbar, dass sie Gefahr läuft, übersehen zu werden. Barbara Brand, stellvertretende Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, verzichtet auf ihren Sitz im Aufsichtsrat des Rheinland Klinikums, das im Vorjahr durch die Fusion der beiden Kliniken des Rhein-Kreises in Dormagen und Grevenbroich mit dem städtischen Lukaskrankenhaus in Neuss entstand. Für die Sozialpolitikerin Brand aus Dormagen rückt der Neusser Wirtschafts- und Finanzexperte Michael Werhahn ein. Dieser Wechsel sollte am 16. Dezember vom Kreistag abgenickt werden. Da die Sitzung aber coronabedingt ausgefallen musste, wurde er inzwischen als Dringlichkeitsbeschluss in einer Videokonferenz des Landrats mit den Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen gefasst. Auch die für vergangenen Dienstag (22.) einberufene konstituierende Sitzung des Klinikum-Aufsichtsrates wurde angesichts des Lockdowns verlegt. Neuer Termin: 13. Januar 2021.