Neuss Klinik-Fusion hat Psychiatrie gestärkt

Neuss · 355 stationäre Plätze gibt es im St.-Josef-/St.-Alexius-Krankenhaus. 2004 erfolgte die Zusammenlegung der einst selbstständigen Häuser. Der Bedarf ist da: Psychiatrische Erkrankungen, insbesondere Burnout-Symptome, nehmen zu.

 Geschäftsführer Paul Neuhäuser und Martin Köhne (Ärztlicher Direktor) freuten sich bei der Feierstunde über die erfolgreiche Arbeit der psychiatrischen Klinik.

Geschäftsführer Paul Neuhäuser und Martin Köhne (Ärztlicher Direktor) freuten sich bei der Feierstunde über die erfolgreiche Arbeit der psychiatrischen Klinik.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Vor zehn Jahren fusionierten die beiden Neusser Krankenhäuser St. Alexius und St. Josef. "Es war nicht immer leicht, aber wir haben was erreicht" - so lautete ein Lied, das ein Spontanchor gestern vortrug. Es umrahmte die Feierstunde im Foyer eines der größten Psychiatriekrankenhäuser Deutschlands. Von den Mitarbeitern gefertigte Stellwände zeigten die Anfänge der Zusammenlegung im Jahr 2004 über den Neubau 2010 bis zur Fertigstellung 2012 nach.

In seinem Grußwort hob der ärztliche Direktor Dr. Martin Köhne die fusionierten Kliniken, die zu den St.-Augustinus-Kliniken gehören, als "Perle in der Landschaft der Psychiatrie" hervor. Das helle, freundliche Ambiente - insgesamt gibt es 355 Betten - unterstreiche den Versuch, für die Patienten eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, die zu ihrer raschen Gesundung beitragen möge.

Hotelstandards gibt es am Nordkanal auf allen Stationen, auf denen jährlich 6000 Patienten stationär behandelt werden, 10 000 weitere ambulant. Durch die qualifizierten und hoch motivierten Mitarbeiter reagiere die Klinik auf die Zunahme psychiatrischer Erkrankungen auch junger Menschen, die sich vor allem in der Burn-out-Symptomatik durch allgemeine Arbeitsverdichtung, aber auch durch Vereinsamung zeigten. Die Klinik erhebe den Anspruch, über eine reine Versorgung der Patienten hinaus eine gute Lebensbegleitung leisten zu wollen.

In der Rückschau erinnerte Köhne an die Anfangsgespräche zwischen Schwester Wiltrudis von den Augustinnerinnen und Bruder Wunibald von den Alexianern. Es galt, eine Konkurrenzsituation zwischen den beiden Krankenhäusern zum Wohle der Patienten zu überwinden und den "Schatz" der besseren Behandlung zu heben, berichtete der ärztliche Direktor.

Paul Neuhäuser, Vorsitzender der Geschäftsführung, zog eine positive Bilanz der vergangenen zehn Jahre. Die Visionen vieler Menschen sei Wirklichkeit geworden und lasse eine gute Arbeitsatmosphäre zu, die vor allem keine Kündigungen durch die Fusion nach sich gezogen habe. Neuhäuser betonte den christlichen Grundgedanken der Kliniken, der vor allem auf Nächstenliebe fuße. Dr. Günter Clausen sprach als Mitarbeitervertreter über seine Vorstellung, Teile des Krankenhauses zu erwerben, um so Miteigentümer werden zu können. Im Anschluss an die Feierstunde waren alle Gäste und Mitarbeiter zu einem gemütlichen Grillfest eingeladen.

(NGZ)
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