Neuss Klassiknacht international

Neuss · "Unerfüllte Liebe" stand als Motto über der 13. Klassiknacht im Rosengarten. Das passte zum Programm. "Erfüllte Freundschaft" hätte man auch titeln können, passend zum Publikum – mit Vertretern aus drei Partnerstädten.

 Prost der Städtepartnerschaft: Leon Sztabelski (DAGN), Dieter Weißenborn (Partnerschaftsverein Pskow), Michael Bruns und die Eheleute Lebars aus Châlons (v.l) mit ihrem Bürgermeister Bruno Bourg-Broc (2.v.l) und Rüdiger Himmes (vorne).

Prost der Städtepartnerschaft: Leon Sztabelski (DAGN), Dieter Weißenborn (Partnerschaftsverein Pskow), Michael Bruns und die Eheleute Lebars aus Châlons (v.l) mit ihrem Bürgermeister Bruno Bourg-Broc (2.v.l) und Rüdiger Himmes (vorne).

Foto: woi

"Unerfüllte Liebe" stand als Motto über der 13. Klassiknacht im Rosengarten. Das passte zum Programm. "Erfüllte Freundschaft" hätte man auch titeln können, passend zum Publikum — mit Vertretern aus drei Partnerstädten.

So international war die Klassiknacht im Rosengarten wohl noch nie. Das lag nicht an dem — seit jeher — international besetzten Kreis der mitwirkenden Musiker, und auch nicht an Neussern wie Claus Dieter Brockmeyer, auch wenn der aus Anlass seines 73. Geburtstages (immerhin!) gestern Freunde aus ganz Deutschland nach Neuss eingeladen hatte. Nein, für das internationale Flair sorgten vor allem Gäste aus den Partnerstädten Châlons und Pskow sowie Angehörigen der Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Neuss, die dieses musikalische Fest unter freiem Himmel gemeinsam genossen.

Der Anlass für dieses Treffen war ein besonderer: Fast auf den Tag genau vor 40 Jahren wurde in Neuss die Städtepartnerschaft mit dem französischen Châlons-en-Champagne besiegelt. Das wird heute mit einem Festakt und einem Begegnungsabend gefeiert. Doch die Ouvertüre zu diesen Feierlichkeiten sollte ein Besuch des Konzertes im Rosengarten sein. Der Deutsch-Französische Kulturverein um Silvia Hausmann, der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Neuss-Pskow um Harald Beschoten und das Presseamt der Stadt hatten dazu ein großes Biwak organisiert.

"Wir sind seit zwölf Uhr hier und bewachen die Bänke" berichtet Silvia Hausmann kurz bevor Dirigent Lavard Skou Larsen mit der Ouvertüre zur Oper "Die verkaufte Braut" um 21 Uhr die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Bühne lenkte. Das heißt: Viel zu bewachen gab es nicht, weil sich der Rosengarten vor dem Konzertbeginn um 21 Uhr lange fast menschenleer zeigte.

Erst nach 19 Uhr, als nach einem letzten Guss die ersten Sonnenstrahlen sichtbar wurden, kamen die Neusser Musikfreunde in Scharen. Da war das Bistro im Novotel, das Claudia Paschek vom Presseamt vorsichtshalber als Anlaufstelle für ein Partnerschaftstreffen bei Regen reserviert hatte, schnell vergessen.

Die Ansprüche und die Anforderungen bei der Partnerschaftsarbeit würden immer größer, erklärt Harald Beschoten. Kultur sei zwar immer noch eine Säule dieser Zusammenarbeit, doch würden andere Themen wie etwa die Wirtschaftsförderung immer wichtiger — und damit auch die Zusammenarbeit.

Aus Nijmegen, einer weiteren Partnerstadt von Pskow, lägen deshalb Anfragen für eine trinationale Kooperation vor, doch auch im Kreis derer, die die Neusser Städtepartnerschaften pflegen, könnte man sich mehr austauschen. Dazu Kontakte zu vertiefen, war seine Erwartung an den gestrigen Abend.

Fast 50 Gäste aus Châlons — sie waren die größte Gruppe im internationalen "Neuss-Camp" — unterstrichen gestern die ungebrochene Vitalität dieser Partnerschaft. Aber auch die ist nicht ohne Sorgen. Gerade die Seniorenarbeit, so die Stadtverordnete Karin Kilb (CDU), brauche neue Impulse. Sie setzt dabei auch auf den Eifelverein, als Bindeglied, der seinerseits eine Freundschaft nach Châlons pflegt.

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort