Neuss Kirche will stärker auf Senioren zugehen

Neuss · Die katholische Kirchengemeinde Heilig Geist hat einen Arbeitskreis Altenpastoral gegründet, um neue Konzepte für die Seniorenarbeit zu entwickeln. Damit will sich die Kirche auch auf den demografischen Wandel vorbereiten.

Die katholische in der Neusser Nordstadt stellt ihre Seniorenarbeit neu auf: Die Gemeinde Heilig Geist hat einen Arbeitskreis "Altenpastoral" im Seelsorgebereich Neuss-Nord gegründet, der ein modernes, projektorientiertes Konzept erarbeiten soll.

Hintergrund der Gründung ist die demografische Entwicklung des Stadtteils und eine Initiative der Erzdiözese Köln. Die von der Diözese an die Gemeinden herangetragenen neuen Richtlinien zum Altenpastoral haben den Pfarrgemeinderat vom Neusser Norden dazu veranlasst, "ihre" Senioren genauer zu betrachten.

In den Bezirken im Neusser Norden leben 14 800 Menschen, die über 60 Jahre alt sind, dass sind rund 42,3 Prozent der Anwohner. "Das war für uns der Anlass, einen neuen Arbeitskreis ins Leben zu rufen, der sich dieser immer größer werdenden Bevölkerungsgruppe widmet", sagt Diakon Jürgen Wego.

Karlheinz Ehbauer ist Mitglied dieses Arbeitskreis, der sich aus neun Personen zusammensetzt. "Der größere Anteil der Senioren hier ist noch fit und mobil. Diese Menschen möchten wir mit neuen Angeboten ansprechen. Wir wollen weg von der alten Betreuungsmentalität", sagt Ehbauer, der an einem zweitägigen Seminar zum Thema "Kirchliche Seniorenarbeit neu denken" teilgenommen hat, um der Arbeit eine konzeptuelle Basis zu geben.

Das Altenpastoral ist in vier Schritte untergliedert: Die Informationsphase, die Konzeptionsphase, die Umsetzungs- und letztlich die Evaluationsphase. "Wir gehen gerade in die Konzeptionsphase über, denn mit den Strukturdaten haben wir bereits einen guten Überblick," erklärt Ehbauer. Der nächste Schritt wird die Erstellung eines Fragebogens sein, der die Wünsche und Anregungen der Gemeindemitglieder herausarbeiten soll. Zusätzlich werden die Mitglieder auf Pfarrfesten über den neuen Arbeitskreis informiert und zum ehrenamtlichen Mitwirken eingeladen. Anfang 2014 sollen dann die ersten Angebote starten, wie etwa gemeinsame Ausflüge oder dem Aufgreifen alter oder neuer Hobbys. Die Angebote werden offen sein für jeden, der sich angesprochen fühlt, also nicht nur ältere Menschen oder Kirchgänger. "Wichtig ist, dass wir nicht in Konkurrenz zu anderen, bereits vorhandenen Seniorenangeboten stehen wollen. Im Gegenteil: Wir wollen ein großes Netzwerk aufbauen und mit anderen Further Vereinen und Institutionen wie dem Initiativkreis, den Schützen oder dem Edith-Stein-Forum zusammenarbeiten", sagt Pfarrer Hans-Günther Korr.

Eine lebendige Nachbarschaft mit der Beteiligung Älterer soll die Lebensqualität aller Generationen in der Gemeinde verbessern. "In einer alternden Gesellschaft müssen wir uns um die Belange der Senioren stärker kümmern", sagt Jürgen Wego. "Das Altenpastoral ist unsere Antwort auf die Herausforderungen des demografischen Wandels", sagt der Diakon.

(NGZ/ac)
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