Neusser Scheibenschützen-Gesellschaft Kirche vor Ort lebensnotwendig

Neusser Scheibenschützen-Gesellschaft · Beim 594. Patronatstag der Neusser Scheibenschützen-Gesellschaft, bei dem Oberschützenmeister Dr. Hermann Josef Kallen zu Beginn des Jakobusfestes allen "Namenstagskindern" gratuliert hatte, stellte Festredner Oberpfarrer Monsignore Guido Assmann fest: "Kirche vor Ort ist lebensnotwendig und bleibt unverzichtbar."

 Beim Jakobusfest der Scheibenschützen-Gesellschaft (v.l.): Dr. Hermann Josef Kallen, Jakobuskönig Hans Gert Tenge, Schützenkönig Hermann Josef Verfürth, Msgr. Guido Assmann, Robert Schlune, Msgr. Robert Kleine.

Beim Jakobusfest der Scheibenschützen-Gesellschaft (v.l.): Dr. Hermann Josef Kallen, Jakobuskönig Hans Gert Tenge, Schützenkönig Hermann Josef Verfürth, Msgr. Guido Assmann, Robert Schlune, Msgr. Robert Kleine.

Foto: L. Berns

Dass die Scheibenschützen diesen Tag mit einem Gottesdienst begonnen hätten, sei ein "wichtiges Zeichen, dass uns der Glaube viel bedeutet", sagte Assmann. Die offenen Türen von St. Quirin hätten viele Passanten auf dem Münsterplatz angezogen.

Assmann kritisierte die Diskussionen über veränderte Strukturen und Angebote in der katholischen Kirche: "Kirche zieht sich nicht aus dem Leben der Gläubigen zurück, sondern muss sich bei veränderten Gegebenheiten neu aufstellen. Da sollte nicht sofort Kritik an wegfallenden Gottesdiensten geübt werden, sondern sich mit dem Plan — und was dahinter steckt — erst einmal auseinander gesetzt werden." Dass es weniger Priester gebe, sei nicht wegzudiskutieren, trotzdem bleibe Kirche vor Ort, wie der Oberpfarrer erklärte: "Wir alle sind Kirche, die nicht nur aus dem Priester, dem Bischof und dem Papst besteht." Es komme auf jeden Christen vor Ort an, Kirche zu leben und weiterzugeben. "Kirche ist überall dort, wo getaufte Menschen die Verantwortung übernehmen, ihren Glauben erfahrbar zu machen."

Vor allem bei existenziellen Fragen, bei Problemen, Ängsten und Krankheiten hätten die Menschen Anrecht auf eine Antwort nach dem Sinn und dem Wert des Lebens, wie Assmann ausführte: "Wir alle können dazu beitragen, dass die Fragenden nicht allein sind, indem wir sie nicht im Stich lassen." Auch in der Bruderschaft werde Kirche sicht- und erlebbar: "Seien Sie weiterhin bereit, die Gesellschaft als überzeugte Christen zu gestalten", forderte Assmann die Schützen auf, Mut zum Glaubenszeugnis und Dienst am Nächsten zu zeigen.

Wie auch Monsignore Robert Kleine in seiner Predigt im gut besuchten Quirinusmünster ausführte, mache die Schützengesellschaft aus, dass sie einander und anderen helfe und füreinander einstehe: "Wir Schützenbrüder verrichten Dienst an der Gesellschaft und am Schützenwesen", so Kleine. Dabei könne der heilige Jakobus ein gutes Vorbild sein, der von Jesus erfahren habe, dass es auf mehr als auf das Streben nach Anerkennung und Macht ankomme: "Sich selbst zurückzunehmen und anderen zu dienen, führt uns zu wahrer Freiheit — wer auf Lob anderer angewiesen ist, ist unfrei", betonte Kleine.

(RP)
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