Spanische Gemeinde feierte das Sakrament der Firmung Kirche als Hafen auf der Reise in die Heimat

Spanische Gemeinde feierte das Sakrament der Firmung · 25 Firmlinge empfingen am Montag in der Münsterpfarre das Sakrament. Doch es war nicht der Festtag der St. Quirinuspfarre, sondern die Spanische Gemeinde feierte. Wer dem Hochamt beiwohnte, musste daher Spanisch zumindest verstehen können, um dem Gottesdienst, zelebriert von Bischof Casimiro Lopez aus Zamora (Spanien), in seinen Feinheiten folgen zu können.

Selbst manchem Firmling dürfte das zum Teil schwer gefallen sein. "Viele der Jugendlichen sind hier geboren und können besser Deutsch als Spanisch", erklärt Pfarrer Don Pedro. Doch für ihre Eltern sei es eine große Freude, dass ihre Kinder das Sakrament in ihrer Muttersprache empfangen können. Diese Muttersprache ist es auch, die die Gemeindemitglieder der spanischen Mission verbindet. Denn: Längst gehören der Mission nicht mehr ausschließlich Spanier an.

"Als die spanische Mission Düsseldorf-Neuss 1977 gegründet wurde, waren nur Spanier Gemeindemitglieder", erzählt der Pfarrer. Inzwischen stamme der größere Teil der Gemeinde aus Lateinamerika - Peru, Costa Rica, Ecuador und Mexiko. "Unsere Gemeinde ist dadurch reicher geworden und wir sind offen für alle", erklärt der Spanier. Diese Offenheit ist für die Mitglieder äußerst wichtig. In der spanischen Mission finden sie einen Ort, wo sie sich in ihrer Muttersprache austauschen können und wo sie Hilfe finden. Diese Unterstützung ist ebenso abwechslungsreich wie die Schwierigkeiten, die viele der Lateinamerikaner in ihrer neuen Heimat haben.

"Wir vermitteln Wohnungen, Arbeitsstellen oder helfen als Dolmetscher bei Behördengängen", berichtet Pfarrer Don Pedro über gelebten Gemeinsinn. Die Betreuung der Abschiebehäftlinge, die er wöchentlich besucht, gehört ebenso zu seinen Aufgaben. Dort wird er stets sehnsüchtig erwartet. "Da ist endlich unser Padretito, sagen sie immer", erzählt er. Es sei seine Aufgabe vor allem, die Menschen aufzubauen und ihnen wieder Hoffnung zu geben, dass es weiter geht, wenn auch nicht in Deutschland.

Neben diesen Aufgaben geht Pfarrer Don Pedro aber auch dem "normalen" Auftrag eines Pfarrers nach. Jeden Sonntag feiert er erst in Düsseldorf und um 16.30 Uhr in Neuss den Gottesdienst. Zahlreiche Trauungen und Taufen stehen ebenso auf seinem Dienstplan. Aber auch Gemeindefeste wollen geplant und veranstaltet werden. "Das sind große Feste", erzählt er, an denen nicht selten auch Deutsche teilnehmen, ebenso wie an den spanischen Gottesdiensten.

"Ich glaube sie finden einfach die andere Atmosphäre spannend", vermutet Bischof Lopez. Pfarrer Don Pedro möchte dieses Interesse gern nutzen. "Wir haben die Idee, dass wir vielleicht Straßenkinder aus Mexiko für einige Wochen nach Deutschland holen und umgekehrt Jugendliche nach Mexiko reisen und dort eine Gemeinde kennen lernen", erzählt er. Ob sich diese Idee umsetzen lässt, weiß er noch nicht. Aber die Hauptsache sei, dass überhaupt Ideen entstünden, wie man Menschen helfen könnte. Ein Ziel, das er sich für seine Gemeindemitglieder immer wieder aufs neue setzt. Beate Berrischen

(NGZ)
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