„Heißer Draht“ Kinder müssen zeitnah beurteilt werden
Neuss · Von Klaus D. Schumilas Auf eine große Resonanz stieß der "Heiße Draht" der NGZ zur Entscheidung von Schulministerin Ute Schäfer, die Halbjahreszeugnisse in der dritten Klasse abzuschaffen, um die Lehrer zu entlasten. Eindeutiges Ergebnis: Alle Anrufer sprachen sich gegen die Abschaffung aus. Eine kleine Auswahl der Stellungnahmen.
Auf eine große Resonanz stieß der "Heiße Draht" der NGZ zur Entscheidung von Schulministerin Ute Schäfer, die Halbjahreszeugnisse in der dritten Klasse abzuschaffen, um die Lehrer zu entlasten. Eindeutiges Ergebnis: Alle Anrufer sprachen sich gegen die Abschaffung aus. Eine kleine Auswahl der Stellungnahmen.
Iris Grönke aus Glehn: "Vielen Dank für dieses Forum. Ich glaube nicht, dass es in dieser Diskussion wirklich um Sinn oder Unsinn des Halbjahreszeugnisses geht, sondern einzig um die Tatsache, auf Kosten unserer Kinder Steuergelder zu sparen. Ein Staat und eine Gesellschaft, die ständig an der Ausbildung und Förderung unserer Kinder spart, sei es in den Kindergärten oder den Schulen, darf sich nicht wundern, wenn sich viele Menschen, die in dieser Gesellschaft leben, die Kinder sparen."
Dr. Annette Steffens aus Neuss: "Die Kinder müssen zeitnah beurteilt werden. Erst am Ende des Schuljahres - das macht keinen Sinn und widerspricht jeder Pädagogik. Der Berichtsteil ist oft sehr unverständlich für Kinder, Noten sind besser nachvollziehbar."
Franz-Josef Breuer, Schulpflegschaftsvorsitzender Karl-Kreiner-Grundschule, aus Neuss: Um eine einigermaßen sichere Entscheidung treffen zu können, welche Schulform nach der Grundschule für ein Kind geeignet ist, muss man schon einen gewissen Zeitraum haben, um die Leistungen beurteilen zu können. Viele Eltern schätzen die Leistungen ihrer Kinder nicht unbedingt richtig ein und müssen dann womöglich anhand eines einzelnen Zeugnisses die Entscheidung für die wichtigsten Schuljahre ihrer Kinder treffen. Über die Begründung dieser Entscheidung kann man nur lachen. Anstatt nicht wieder am falschen Ende zu sparen, könnte man ja auf die Idee kommen, zu Entlastung der Lehrer ein paar zusätzliche Kräfte einstellen.
Katarina Florack aus Neuss: "Das Halbjahreszeugnis in der dritten Klasse ist nicht nur unentbehrlich, sondern eigentlich noch zu wenig. Für Eltern wäre es zum Einschätzen des Leistungsstandes ihres Kindes sogar besser, noch früher Noten zu verteilen. Schüler wollen Noten haben, sie wollen sich endlich mit Mitschülern vergleichen können. Noch nie hat mein drittes Kind so gestrahlt, wie letzten Freitag, als sie endlich Noten bekam und somit ein echtes Zeugnis hatte."
Heidi Oldenkott-Gröhe aus Neuss: "Die Kinder fiebern den Zeugnissen entgegen, sie wollen wissen, wo sie stehen. Die Begründung ist ein Armutszeugnis.
Maria und Heinz-Peter Heines aus Neuss: Da wir mit unserem Sohn leider die Erfahrung in der dritten Klasse machen mussten keine Notenzeugnisse zu erhalten, hatten wir in der vierten Klasse, wo die Entscheidung für die weiterführende Schule fallen musste, Probleme die richtige Schulform zu wählen. Wenn man die Grundschullehrer entlasten will, sollte man erstens mehr Grundschullehrer einstellen und zweitens die freie Beurteilung weg lassen.
Andrea König aus Wevelinghoven: "Ich bin empört. Unser Sohn braucht ein Zeugnis. Seine Lehrerin sagt, er muss jetzt auch mal eine Note sehen, das wäre mit Blick auf die weiterführende Schule besser. Die Begründung der Abschaffung ist lächerlich.
Heidy Weiß aus Schlicherum: "Wir haben sehnsüchtig auf das Halbjahreszeugnis gewartet, um eine klare Notengebung zu sehen. Die ist wesentlich besser als die ,netten' Berichtszeugnisse. Ob die Lehrer entlastet werden müssen, kann ich nicht beurteilen. Ihr Job ist sicherlich hart genug."
Ellen Reich aus Neuss: "Das Halbjahreszeugnis ist wichtig. Ich wusste nicht, wo meine Tochter genau stand. Die Kinder wissen das auch nicht.
Bettina Schulze aus Neuss: "Die Begründung ist einfach nur haarsträubend.