Neuss Kinder erobern neues "Lummerland"

Neuss · 95 000 Euro hat die Stadt in den Umbau des Spielplatzes im Stadtgarten investiert, der an die Geschichte von "Jim Kopf" erinnert. Fünf neue Spielgeräte wurden installiert. Klettergerüst, Wasserpumpe und Seilbahn sind bei den Kindern beliebt. Eltern genießen den Blick auf den See.

Neuss: Kinder erobern neues "Lummerland"
Foto: Berns, Lothar

Anna und Nenja klettern durch den Bauch des Drachens. Mit den Händen halten sie sich an den grün gestrichenen Planken fest und balancieren über die Stämme. Den beiden Kleinkindern gefällt der große, grüne Kletterdrache aus Holz, der aus der Geschichte von "Jim Knopf" stammt. Seit diesem Herbst steht er auf dem Kinderspielplatz im Stadtgarten. Die Stadt hat 95 000 Euro investiert, um aus dem Spielplatz ein "lummerland" zu erschaffen. Fünf neue Geräte gibt es nun, alte Geräte wurden aufgemöbelt. Neu sind unter anderem eine Wasserpumpe, eine Seilbahn und natürlich das grüne Klettergerüst.

 Nenja sitzt fest im Sattel auf der Federwippe. Mit ihren Eltern Sebastian Kissel und Tina Henninger und ihrer dreijährigen Schwester Anna testet Nenja das neue Klettergerüst auf dem Spielplatz im Stadtgarten.

Nenja sitzt fest im Sattel auf der Federwippe. Mit ihren Eltern Sebastian Kissel und Tina Henninger und ihrer dreijährigen Schwester Anna testet Nenja das neue Klettergerüst auf dem Spielplatz im Stadtgarten.

Foto: Lothar Berns

Anna und Nenja sind mittlerweile zur neuen Schaukel gerannt. Heute sind sie die einzigen Kinder auf dem riesigen Spielplatz. Die anderen Geräte stehen verlassen in der Gegend — am Himmel hängen schon den ganzen Tag graue Wolken und warm ist es auch nicht. Die Kinder stört es aber nicht und Annas Mutter, Tina Henninger, verrät, dass sie solche Tage sogar am liebsten mag, um auf den Spielplatz zu gehen. "Seit die neuen Geräte da sind, ist der Andrang bei schönem Wetter enorm. Dann findet man hier keinen Sitzplatz mehr", sagt sie und deutet auf die vielen Bänke, die ringsum aufgereiht sind.

Tina Henninger wohnt direkt in der Nachbarschaft und kommt oft mit ihrer Tochter zum Stadtgarten. Sie kannte auch die alten Geräte und findet die Umgestaltung des Platzes gelungen. "Im Sommer ist natürlich die Wasser-Pumpe toll für die Kinder, damit können sie schön rummatschen." Dass das große alte Klettergerüst nicht mehr da ist, findet sie nicht schlimm. "Das war schon ein bisschen morsch und außerdem sehr hoch." Jetzt sei der Spielplatz der schönste weit und breit. "Hierher kommen auch Leute aus anderen Stadtteilen."

Kein Wunder, denn der Spielplatz bietet nicht nur den Kindern etwas, auch die Eltern können von den neu aufgestellten Bänken den Blick auf den See im Stadtgarten genießen. Perfekt sei aber auch dieser Spielplatz nicht, findet Henninger: "Ich hätte mir noch ein fest installiertes Trampolin gewünscht." Und auch ihre dreijährige Tochter hat noch Wünsche. "Eine Schaukel", sagt sie kichernd. Die gibt es auf dem Spielplatz zwar, aber für Dreijährige ist sie ein bisschen groß.

Auch ältere Anwohner begeben sich gerne auf den Spielplatz. Wie zum Beispiel Gisela Rizzi. Die Rentnerin kommt hier ab und zu vorbei. Rizzi lebt seit fünfzig Jahren in Neuss und hat schon mit ihren Kindern und Enkeln im Stadtgarten gespielt. Sie ist von den Neuerungen an dem Spielplatz noch nicht begeistert. "Meiner Meinung nach wird dieser Drache für die Kinder zu schnell langweilig", sagt sie. Er sehe zwar toll aus, aber der Reiz des Geräts ginge schnell verloren. Sie würde sich stattdessen eine Tischtennisplatte wünschen. "Da würde man mich dann auch ab und zu dran sehen."

(NGZ/rl)
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