Neuss Kinder begrüßen Jesus mit Palmstöcken

Neuss · Die Kommunionkinder der Gemeinde Christkönig haben Palmstöcke gebastelt und spielen am Palmsonntag den Einzug Jesu in Jerusalem nach – und lernen damit die Geschichte aus der Bibel, der morgen gedacht wird, spielerisch kennen.

 Diakon Peter Klauke (re.) half den Kindern beim Basteln der Palmstöcke. Die grünen Zweige brauchen die Kinder für den morgigen Palmsonntag, wenn sie im Gottesdienst an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnern.

Diakon Peter Klauke (re.) half den Kindern beim Basteln der Palmstöcke. Die grünen Zweige brauchen die Kinder für den morgigen Palmsonntag, wenn sie im Gottesdienst an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnern.

Foto: woi

Die Kommunionkinder der Gemeinde Christkönig haben Palmstöcke gebastelt und spielen am Palmsonntag den Einzug Jesu in Jerusalem nach — und lernen damit die Geschichte aus der Bibel, der morgen gedacht wird, spielerisch kennen.

Stolz hält Linus Roemer eine 50 Zentimeter lange Bambusstange hoch. "Aus dem eigenen Garten", verkündet der Drittklässler der Görresschule. In der nächsten halben Stunde verwandelt Linus seinen Stock in einen bunten Palmwedel, ihm gleich tun es die anderen 15 Kommunionkinder der Gemeinde Christkönig. "Wir wollen Jesus mit den Zweigen begrüßen", erklärt der Neunjährige. Er hat gut zugehört, als Diakon Peter Klauke zu Beginn der besinnlichen Bastelstunde die Geschichte vom Einzug Jesu in Jerusalem aus der Bibel vorgelesen hat, um den Kindern den Palmsonntag, der eine Woche vor Ostern gefeiert wird, näher zu bringen. "Die Jünger haben Jesus zugejubelt, weil sie ihn liebten und vor den Römern retten wollten", erzählt Linus.

"Traditionell spielen wir mit allen Kommunionkindern die Palmsonntagsgeschichte aus der Bibel in der Kirche nach", erzählt Klauke. "Das heißt, die Kindern jubeln und wedeln mit ihren selbst gestalteten Palmzweigen wie damals die Jünger, als Jesus auf dem Esel nach Jerusalem kam", fügt der Diakon hinzu, der die Vorbereitung aller 131 Kommunionkinder im Seelsorgebereich Neuss Nord leitet.

Das Basteln von Palmstöcken hat daher in den vier Pfarreien in Neuss Nord Tradition. So haben drei Katechetinnen und Diakon Klauke an diesem Nachmittag einen schlichten Raum im Thomas-Morus-Haus zum Bastelatelier umfunktioniert. Dort liegen nun geschnittene Buchsbaumzweige, Kreppband in leuchtenden Farben und Gartenscheren auf dem langen Tisch verteilt. Aus dem Berg von Bambuszweigen fischen sich Linus und die anderen Kinder vier bis fünf Zweige heraus und binden sie mit grünem Draht um den oberen Teil des Stocks. Weil das gar nicht so einfach ist, helfen die Katechetinnen und Mütter Silvia Jacquemin-Fink, Sandra Fußangel und Manuela Ottaviano den kleinen und großen Basteltalenten. "Mit den fertigen Palmwedeln winken wir am Sonntag in der Kirche — das kenne ich schon seit dem Kindergarten", erzählt die neunjährige Chiara. Daher geht ihr das Festdrahten der Zweige und Knoten der bunten Kreppbänder an den Palmstock leicht von der Hand — und im Nu ist ihr Palmwedel einsatzbereit. Mehr Mühe haben einige der anderen Kommunionkinder, die für das Verknoten der nicht besonders reißfesten Kreppbänder ihre Zeit brauchen.

Schließlich aber sind alle Palmstöcke fertig und der blondgelockte Linus hält seine orange, gelb, grün, rot und lila leuchtende Kreation eifrig wedelnd in die Höhe. "Am Sonntag werden die Palmstöcke geweiht und ihr könnt einzelne Zweige davon an einem Kreuz befestigen", erklärt Diakon Klauke. "Übrigens stammt auch die Asche, mit der wir euch am Aschermittwoch das Kreuz auf die Stirn malen, von verbrannten Palmzweigen", verrät er den Kindern. Am Ende der Bastelstunde proben die Kinder das Jubeln: Bei dem Lied "Jesus zieht in Jerusalem ein" schießen bei 'Hosianna' alle 16 Palmwedel in die Höhe.

(NGZ)
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