Der Haftbefehl gegen eine 42-jährige Frau, deren Wohnung von dem 28-Jährigen offensichtlich als Bunker genutzt wurde, wurde nach Angaben der Polizei gegen Auflagen vorerst außer Vollzug gesetzt. Die Frau ist wieder auf freiem Fuß. Die Drogen, die seit langem größte im Kreis sichergestellte Menge, wurde inzwischen dem Landeskriminalamt zugeleitet, das nach Angaben eines Polizeisprechers für eine Lagerung und spätere Vernichtung der Rauschmittel Sorge trägt.

Die Polizei hatte schon seit längerem im Drogenmilieu ermittelt, als sich bei den Beamten der Verdacht verfestigte, der Neusser könnte in großem Stil mit Drogen handeln. Also nahmen sie ihn besonders unter die Lupe. Dabei beobachteten observierende Beamte, dass der Neusser am Dienstag gegen 14 Uhr von einem jungen Mann besucht wurde. Wenig später fuhr er mit diesem in einem Auto weg. Die Polizei hinterher. Die Fahrt endete vor einem Haus an der Neusser Straße in Kaarst.

Dort stieg der Hauptverdächtige aus und verschwand. Kurze Zeit später tauchte er wieder auf, diesmal mit einer Sporttasche beladen. Als sich das Duo dann wieder aufmachen wollte, stoppte die Polizei seinen Wagen. Bei der Durchsuchung der Sporttasche stießen die Beamten auf vier Kilogramm Marihuana. Marktfertig. Die beiden Männer wurden darauf festgenommen und die Ermittlungen ausgeweitet. Dabei machte die Polizei auch die Wohnung ausfindig, wo der Neusser seine Lieferung kurz vorher abgeholt hatte.

Die Beamten sahen sich in den Räumen um und staunten nicht schlecht über das, was sie dort an Drogen zusammentragen konnten: 18 Kilogramm Haschisch, weitere drei Kilo Marihuana, dazu Amphetamin, Kokain und Ecstasy-Pillen. Außer den Drogen wurden noch 12 000 Euro in bar beschlagnahmt; Dealgeld, wie die Polizei vermutet. Die 42-Jährige, die den Beamten geöffnet hatte, musste angesichts dieser Funde ebenfalls mit zur Wache.