Neuss Kaum eine Wahl bei der Presbyteriumswahl

Neuss · Die Leitungsgremien der vier evangelischen Gemeinden werden neu besetzt. Gewählt wird aber nicht überall.

Die Aufgabe des Paul-Schneider-Hauses vor drei Jahren in Erfttal war eine schwierige Entscheidung für das Presbyterium der Kirchengemeinde Neuss-Süd. In den kommenden vier bis acht Jahren, so ist Pfarrer Sebastian Appelfeller überzeugt, stehen in den evangelischen Kirchengemeinden der Stadt Entscheidungen ähnlicher Tragweite an. Eine Herausforderung für die Kirche - und für die Menschen, die sich dieser stellen wollen. Sonntag werden sie gewählt.

Über den Wahltermin, an dem über die neue Zusammensetzung des höchsten Leitungsgremiums in jeder der vier Neusser Gemeinden entschieden wird, ist Appelfeller nicht sehr glücklich. "Wir würden die Wahl lieber im Sommer machen und rund um ein Gemeindefest gruppieren", sagt er, denn das wäre gut für die Wahlbeteiligung. Die liegt erfahrungsgemäß bei diesem alle vier Jahre anstehenden Urnengang selten über zehn Prozent des wahlberechtigten Kirchenvolkes. So muss man andere Anreize schaffen. In Appelfellers Kreuzkirche in Gnadental zum Beispiel wird es ein Wahlcafé geben, sagt er. "Und ich komme sicher nicht ganz zufällig genau dann aus der Konfirmandenfreizeit zurück." Denn dann werden die Jugendlichen von ihren Eltern an der Kirche abgeholt - und können das mit der Wahl verbinden.

Geöffnet sind die Wahllokale ab etwa 11.30 Uhr und bis 17 Uhr am Nachmittag. Aber nur, wo auch gewählt wird. In der Hälfte der Fälle findet keine Wahl statt, weil sich nur so viele Bewerber fanden, wie Aufgaben im Presbyterium zu vergeben sind. In der Reformationskirchengemeinde in der Nordstadt, die kurz davor ist, sich von einem ihrer beiden Gemeindezentren zu trennen, ist das so. Aber auch in der Gemeinde Norf-Nievenheim wird nicht abgestimmt, sagt der Kirchenverbandsvorsitzende. Diese Kandidaten gelten schon jetzt als gewählt. Auch in der Gemeinde Neuss-Süd gibt es eine Wahl im Sinne von Auswahl nur in der Hälfte der Pfarrbezirke. Nur die Christuskirchengemeinde in der Innenstadt hat mehr Bewerber gefunden, als Sitze zu vergeben sind. Neu besetzt wird jeweils das gesamte Presbyterium.

Angesichts der Aufgaben wünscht sich Appelfeller, dass die Kandidaten auch ein ordentliches Votum der Gemeinde bekommen. Wer am Sonntag nicht wählen gehen kann, könnte heute noch im Büro des Gemeindeverbandes, Further Straße 157, die Briefwahl beantragen.

(-nau)
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