Katharina Peters aus Neuss wollte Astronautin werden Die Sehnsucht nach unendlichen Weiten

Neuss/Weltall · Das Weltall erforschen wie „Der Marsianer“ – das war einst der Traum der aus Neuss stammenden Katharina Peters. Sie kam beim Wettbewerb „Die Astronautin“ unter die Top 70.

 Katharina Peters, ehemalige Schülerin des Marie-Curie-Gymnasiums, interessiert sich für Zukunftsthemen. 2016 wurde sie auf das Projekt „Die Astronautin“ aufmerksam.

Katharina Peters, ehemalige Schülerin des Marie-Curie-Gymnasiums, interessiert sich für Zukunftsthemen. 2016 wurde sie auf das Projekt „Die Astronautin“ aufmerksam.

Foto: Juliana Socher

Der Mensch ist ein äußerst kleines Wesen. Wer das nicht glaubt, der sollte seinen Blick in den Nachtstunden öfter mal gen Himmel richten. Der Anblick von riesigen, leuchtenden, seit Milliarden Jahren existierenden Himmelskörpern relativiert die Zeitspanne des eigenen Daseins auf dem kleinen Planeten Erde ungemein.

Was der Mensch versucht, über das Universum herauszufinden? Vieles! Was er bisher weiß? Wenig! Doch gerade aufgrund der vielen ungeklärten Fragen hat das Weltall etwas Mystisches. Die ungespielte Note bietet eben Platz für die fantasiereichsten Klänge. Dennoch versucht der Mensch, sich seinen Weg durch das Fragezeichen-Labyrinth des Weltalls zu bahnen – auch mithilfe der International Space Station (ISS), die seit dem 2. November 2000 dauerhaft von Astronauten bewohnt wird und der Erforschung der Erde und des Weltraums dienen soll.

Dort oben, 400 Kilometer über der Erde, Forschungen zu betreiben, war einst der Traum von Katharina Peters. Die aus Neuss stammende, promovierte Chemieingenieurin hatte sich 2016 gegen zahlreiche der einst 400 Bewerberinnen durchgesetzt, die am Programm „Die Astronautin“ teilgenommen haben. Mit der Kampagne sollte die erste deutsche Astronautin gefunden werden. Die Siegerin soll im Jahr 2020 zur ISS fliegen und unter anderem Experimente am menschlichen Körper und mit verschiedenen Materialien machen.

Auch die Mannschaft der Raumfahrt-Mission „Ares III“, wie sie im Film „Der Marsianer“ zu sehen ist, wollte Forschungen betreiben – und zwar auf dem Mars. Am 18. Tag ihres Aufenthalts zwingt sie jedoch ein gefährlicher Sandsturm zum Abbruch ihrer Arbeiten und sie müssen den Planeten fluchtartig verlassen. Auf dem Weg zum sogenannten Mars-Rückkehr-Modul wird der Astronaut Mark Watney (Matt Damon) verletzt und bleibt bewusstlos liegen. Seine Kollegen treten die Rückreise an, für Mark Watney beginnt ein Kampf ums Überleben.

Mit gefährlichen Sandstürmen hätte Katharina Peters auf der ISS wohl nicht zu tun gehabt, doch da im Zuge des Auswahlverfahrens viele Tests – unter anderem beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt – auf dem Programm standen, bereitete sich die frühere Schülerin des Marie-Curie-Gymnasiums sowohl physisch als auch psychisch auf sämtliche Eventualitäten vor. Unter anderem zählte ein Buch des kanadischen NASA-Piloten Chris Hadfield zu ihrer Lektüre.

Im September wurden die 70 Top-Kandidatinnen in Berlin vorgestellt – Peters zählte dazu. Am Ende sollte es jedoch nicht ganz reichen. Denn mittlerweile wurden zwei Kandidatinnen ausgewählt, von denen eine die Reise zur ISS antreten wird. Dabei handelt es sich um Suzanne Randall und Insa Thiele-Eich. Das Duo steckt mitten in den Vorbereitungen.

Auch wenn der Traum von den unendlichen Weiten für Katharina Peters, die von ihrer Nichte auf die Ausschreibung des Wettbewerbes aufmerksam gemacht wurde, vorerst auf Eis liegt: Für Zukunftsthemen begeistert sich die 33-Jährige  weiterhin – und wird ihren Blick somit auch in Zukunft in den Nachtstunden des Öfteren gen Himmel richten.

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