Krankenhausverbund im Rhein-Kreis entsteht Kartellamt stimmt Krankenhausfusion ohne Auflagen zu

Rhein-Kreis · Das Bundeskartellamt benötigte nicht einmal zwei Wochen, dann stand sein Urteil fest: Die Fusion der beiden Kreiskrankenhäuser in Dormagen und Grevenbroich mit dem Neusser Lukaskrankenhaus kann vollzogen werden.

Der geplante Zusammenschluss, so teilte die Behörde in einem Schreiben mit, das die Beteiligten am vergangenen Freitag erreichte, „erfüllt nicht die Untersagungsvoraussetzungen“. Auflagen für diese Verschmelzung der kommunalen Krankenhäuser im Kreis wurden nicht formuliert.

Nicolas Krämer, Geschäftsführer des Lukaskrankenhauses, sprach von einer großartigen Nachricht. Schließlich hätte die Kartellbehörde erst vor kurzem andere Fusionen im Krankenhaussektor untersagt. Nun stehe dem Entstehen des deutschlandweit zehntgrößten Klinikverbundes in kommunaler Trägerschaft nichts mehr im Wege. Das soll, wenn auch die Finanzaufsicht zustimmt, rückwirkend zum 1. Januar geschehen.

Für Bürgermeister Reiner Breuer und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke macht der Beschluss der Marktwächter den Weg frei für weitergehende Spitzengespräche. Beide wollen nun die Bildung eines Lenkungskreises initiieren, der sich um die Klärung offener Detailfragen kümmert und sich auch mit der abschließenden Bewertung der Unternehmen beschäftigt, die in diese Ehe eingebracht werden.

Der Kreistag und der Rat der Stadt hatten im März die politischen Beschlüsse für diese Fusion getroffen, die dem Kartellamt am 11. April angezeigt wurde. Diese Behörde hatte die Marktsituation schon auf eine informelle Anfrage von Stadt und Rhein-Kreis aus dem September 2017 hin überprüft und Anfang 2018 erklärt, keinen Grund erkennen zu können, der gegen das Vorhaben spricht. Diese Einschätzung wurde jetzt ohne ein Hauptprüfverfahren bestätigt. Nach Angaben des Kartellamtes kann gegen diese Freigabe nicht geklagt werden.

(-nau)
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