Kampagne „Sicher im Dienst“ im Rhein-Kreis Neuss Null Toleranz bei Attacken gegen Helfer

Meinung | Rhein-Kreis · Im Dienst für die Allgemeinheit und trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – Zielscheibe verbaler Attacken oder sogar physischer Gewalt: Mit einer Kampagne soll jetzt gegengesteuert werden. Das hat Unterstützung verdient. Andernfalls wären die Folgen weitreichend.

 Im Notfall im Einsatz – und trotzdem attackiert. Eine Kampagne soll jetzt auch im Rhein-Kreis vorbeugend gegen solche Entwicklungen wirken. So sieht es unser Karikaturist.

Im Notfall im Einsatz – und trotzdem attackiert. Eine Kampagne soll jetzt auch im Rhein-Kreis vorbeugend gegen solche Entwicklungen wirken. So sieht es unser Karikaturist.

Foto: Wilfried Küfen

Polizei- und Rettungskräfte, Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Mitarbeitende in Behörden oder Bedienstete in Bus und Bahn werden immer öfter Opfer von verbalen Attacken oder körperlicher Gewalt. Das Land reagiert jetzt – unterstützt vom Rhein-Kreis – mit der Kampagne „Sicher im Dienst“. Dabei geht es um Selbsthilfe, um Information und Aufklärung, im Kern aber vor allem um eines: Null Toleranz bei Gewalt.

Gewalt im öffentlichen Dienst, in allen Dienststellen und an allen Arbeitsplätzen trifft die Menschen dort direkt, indirekt aber uns alle. Wer dort tätig ist, arbeitet für das Gemeinwohl und sorgt mit dafür, dass wir alle gut und sicher leben können, nicht selten mit hohem persönlichen Einsatz, mitunter auch mit dem Risiko, im Dienst selbst zu Schaden zu kommen. Deshalb sind Respekt, vor allem aber Solidarität gefordert.

Wer Zeuge von aggressivem Verhalten oder Gewalt wird, darf nicht wegschauen, wer bemerkt, wie schon die Hemmschwelle im Verbalen sinkt, sollte sich nicht raushalten, sondern deutlich Stellung beziehen. Wer es nicht tut, darf sich nicht wundern, wenn immer weniger Menschen bereit sind, Berufe zu wählen, in denen bereits heute viele Kräfte fehlen. Auch deshalb übrigens, weil es immer noch Berufe sind, bei denen offenbar damit gerechnet wird, dass Berufung eine große Rolle spielt, weswegen die Entlohnung eher niedrig ausfallen kann.

Applaus statt höherer Gehälter – wir erinnern uns an den Beginn der Corona-Krise. Ganz zu schweigen von den vielen Ehrenamtlern, die zum Beispiel im Rettungswesen freiwillig Dienst tun. „Sicher im Dienst“, das ist das Mindeste, was sie erwarten dürfen.

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