Zeughauskonzert Neuss Liederabend mit Julian Prégardien

Neuss · Zusammen mit dem Pianisten Eric Le Sage gestaltet der Tenor ein Konzert im Zeughaus – mit Liedern von Fauré und Schumann.

 Der lyrische Tenor Julian Prégardien hat eine Schwäche für das Kunstlied.

Der lyrische Tenor Julian Prégardien hat eine Schwäche für das Kunstlied.

Foto: Marco Borggreve

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Sagt man. Und im Fall von Julian Prégardien stimmt es ganz sicher. Denn der Tenor hat einen Vater, der als Sänger nicht nur international anerkannt, sondern berühmt ist. Dessen Name ist Christoph Prégardien, und auch wenn der Nachname sehr französisch klingt: Die Familie stammt aus Köln.

Julian Prégardien ist ein gebürtiger Frankfurter (1984), hat seine musikalische Ausbildung im Chor der Limburger Domsingknaben begonnen und an der Musikhochschule in Freiburg studiert. Gesungen hat er immer, in verschiedenen Vokalensembles, und längst ist er auch dem ständigen Vergleich als lyrischer Tenor mit Vorliebe für das Kunstlied mit dem Vater entwachsen. Wenn die beiden gemeinsam auf dem Podium stehen und ein Konzert gestalten, sind sie zwar Vater und Sohn, aber als Künstler und Interpreten vollkommen eigenständig.

Inzwischen ist der Tenor ein international herausragender Vertreter der jungen Sänger-Generation (selber Vater) und Professor für Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München. Sein Instrument ist seine Stimme, die pflegt er, aber nicht skalvisch. Überhaupt wirkt er unaufgeregt, „Wasser trinken, schlafen und das Leben genießen“, so hat er es mal in einem Interview formuliert, klingt doch fast wie ein Credo.

Im Zeughaus tritt er zusammen mit dem Pianisten Eric Le Sage auf und gestaltet mit ihm einen deutsch-französischen Freundschaftsabend. Prégardien singt Gabriel Faurés neunteiligen Zyklus „La bonne chanson“ auf Gedichte des Symbolisten Paul Verlaine sowie Robert Schumanns Liederkreis op. 39 nach Joseph von Eichendorff. Und auch da wird er das getan haben, was ihn auch auszeichnet: Er recherchiert, will Biografisches ebenso wissen wie die historischen Zusammenhänge, in denen der Komponist gearbeitet hat.

Eingefasst und gewissermaßen kommentiert werden die beiden großen Gesangswerke durch Eric Le Sage, der die vier geheimnisumwitterten „Nachtstücke“ op. 23 von Robert Schumann und zwei der avancierten „Nocturnes“ interpretiert, in denen Gabriel Fauré einige für seine Zeit äußerst gewagte Möglichkeiten des „wortlosen“ Ausdrucks erkundet hat.

Info Markt 44, Donnerstag, 13. Februar, 20 Uhr, Einführung um 19.15 Uhr, Karten gibt es unter anderem unter 02131 52699999

(hbm)
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