Neuss Jugendherbergen ideal für Großfamilien

Neuss · Das Neusser Haus erhielt stellvertretend für alle ein Gütesiegel vom Verband kinderreicher Familien.

 Cathrin Arnemann, Anton Krüger, Elisabeth Müller, Bernd Dohn (v. l.)

Cathrin Arnemann, Anton Krüger, Elisabeth Müller, Bernd Dohn (v. l.)

Foto: woi

Mit drei und mehr Kindern in Urlaub zu fahren, stellt Eltern nicht nur finanziell vor eine Herausforderung. "Hotelzimmer sind meist nur für Familien mit ein bis zwei Kindern ausgelegt", sagt Elisabeth Müller, Vorsitzende des Verbands kinderreicher Familien Deutschland. "Eine großartige Alternative sind da Jugendherbergen." Stellvertretend für alle 500 Häuser des Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH) überreichte sie gestern der Einrichtung in Uedesheim das "Fair Family"-Gütesiegel ihres Verbandes.

"Wir freuen uns über die Auszeichnung. Sie bestärkt uns in unserer Ausrichtung", erklärt DJH-Hauptgeschäftsführer Bernd Dohn. Familienfreundlich seien alle Jugendherbergen. So zahlten Familien einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von nur 22,50 Euro - unabhängig von der Anzahl der Kinder. "Das Neusser Haus gehört aber zu unseren 130 Einrichtungen, die für Familien und jüngere Kinder besonders geeignet sind." Eine Übernachtung mit Frühstück gibt es hier ab 18,90 Euro. Drei- bis Fünfjährige zahlen die Hälfte, Sechs- bis Zwölfjährige etwas mehr als 13 Euro. Kinder bis zwei Jahre sind kostenlos.

143 Betten gibt es an der Macherscheider Straße. "Erst diese Woche hatte wir eine achtköpfige Familie aus Witten zu Gast. Die Eltern waren mit ihren sechs Kindern mit dem Fahrrad unterwegs", berichtet Herbergsvater Anton Krüger. Der 47-Jährige und seine Frau Maria (47) leiten das Haus in Uedesheim seit 16 Jahren. "Außerhalb der Ferien haben wir vor allem Grundschulklassen und Klassen der Jahrgangsstufen fünf und sechs bei uns." Sie interessieren sich besonders für das Ritterprogramm, das Krüger seinen jungen Gästen bietet. "Wir basteln Helme, beschäftigen uns mit Wappenkunde, testen am eigenen Leib, wie schwer ein Kettenhemd ist und gehen auf Schatzsuche", erzählt er.

Im Moment wirkt das Haus allerdings wie ausgestorben: Niemand tobt auf Rasen und Spielfeld, die Aufenthaltsräume sind leer. Doch der Schein trügt. "Wir sind fast ausgebucht - überwiegend von Besuchern der Spielemesse ,Gamescom' in Köln", sagt Krüger. "Die sind tagsüber alle auf der Messe."

(NGZ)
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