Neuss Jugendensemble mit eigenem Stück

Neuss · Auch die zweite Produktion des Jugendensembles der Alten Post wurde selbst geschrieben.

 Lea-Marie Krause und Mia Palomino (v.l.) gehören zum Jugendensemble der Alten Post und proben derzeit das neue Stück.

Lea-Marie Krause und Mia Palomino (v.l.) gehören zum Jugendensemble der Alten Post und proben derzeit das neue Stück.

Foto: Dennis Palmen

Petra Pan ist ein unbeschwertes Kind vom Land und in ihrer naiven Art leicht überfordert, als sie in die große Stadt fahren soll. Das Herz der Mutter hat sie im Gepäck, es soll vom berühmten Doktor Diastole repariert werden. Klingt leicht abgedreht? Ist es auch! Das Jugendensemble der Alten Post nimmt das Publikum zur Premiere von "Die Stadt" am 27. Januar mit auf eine abenteuerliche Reise quer durch die Gesellschaft. Riesige Organe sind die Requisiten in einem ansonsten schlichen Bühnenbild.

"Die Stadt" ist ein ganz eigenes Märchen, als Schauspiel mit Tanz und Musik angelegt und die zweite Produktion der quirligen Mädchentruppe, die sich offenbar gesucht und gefunden hat. Gleich nach den Aufführungen von "Letters to my friends" im Mai 2017 wollten die im Schnitt 16 Jahre jungen Theaterstarterinnen weiterarbeiten und konnten sogar noch einige neue Mitspielerinnen aufnehmen. "Wir kommen einfach super miteinander aus", sagt Lea-Marie, und Yasmin ergänzt: "Wir sind natürlich auch offen für weitere neue Leute. Also Jungs, traut euch ruhig!"

Rosalia, Yasmin, Katharina, Lea, Johanna, Maren, Mia, Felicitas, Aleyna, Judith, Marie, Sofia und Flora schlüpfen in der von ihnen erfundenen Handlung in viele verschiedene Rollen mit schnellen Kostümwechseln - oder kümmern sich um die Ausstattung. Drei der jungen Frauen machen nämlich gerade ihr Fachabi in Gestaltung und können sich dank ihrer Erfahrungen mit Illustrationen und skulpturaler Arbeit gut einbringen.

Unter der Regie von Dennis Palmen leisten alle zusammen Erstaunliches. "Das sind wirklich talentierte Leute, stark in ihrer Bühnenpräsenz, auch in den Tanzszenen", sagt der Dozent und freut sich, auch diesmal wieder mit Stefanie Lenz (Choreographie) und Lisa Stapelfeldt (Dramaturgie) im Trio zu arbeiten.

Das Jugendensemble wächst. Auch an seinen Aufgaben. "Zuerst war es mir total peinlich, eine alte Frau zu spielen, die sich nicht mehr richtig bewegen kann", sagt beispielsweise Mia, "aber dann kommt man in die Rolle hinein und es ist plötzlich völlig okay." Maren fand "diese großen Organe zuerst seltsam", arbeitet aber jetzt gerne damit.

Allen ist klar, dass die sonntäglichen Proben jetzt noch lässig neben "Schule und andere Hobbys" passen, die Endproben aber Ehrgeiz und Disziplin verlangen und "richtig stressig werden". Das ist nur machbar, wenn man es wirklich will. Aber das Jugendensemble will - und wie!

Info Neustraße 28, Samstag, 27. Januar, 20 Uhr (Premiere), weitere Vorstellungen am 2., 3. und 7. Februar, jeweils 20 Uhr, Karten (zwölf Euro) unter 02131 904122

(NGZ)
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