Bildband aus Neuss Nordstädter mit Blick fürs Besondere

Nordstadt · Bereits seit 30 Jahren ist Johannes Schwelm mit seiner Kamera im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Nun arbeitet der 53-Jährige an seinem ersten Bildband – in dem vor allem „inoffizielle Wahrzeichen“ zu sehen sein sollen.

 Aus einer besonderen Perspektive hat Johannes Schwelm diese bekannte Buche am Berliner Platz festgehalten.   Fotos: Schwelm

Aus einer besonderen Perspektive hat Johannes Schwelm diese bekannte Buche am Berliner Platz festgehalten. Fotos: Schwelm

Foto: Johannes Schwelm

Es ist ein Wunsch, der schon seit Jahrzehnten besteht – nun arbeitet Johannes Schwelm daran, dass er Wirklichkeit wird. Schon vor seinen „20ern“, wie der heute 53-Jährige sagt, entdeckte der Nordstädter seine Liebe für die Fotografie. Und auch wenn er ein entsprechendes Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie nicht beendete, ist diese Leidenschaft nie erloschen. Jetzt hat Schwelm sich ein Ziel gesetzt: 2022 soll sein erster Bildband erscheinen.

 Johannes Schwelm ist 53 und Vater von drei Kindern.

Johannes Schwelm ist 53 und Vater von drei Kindern.

Foto: Johannes Schwelm

In seinem Werk möchte er die Stadt Neuss und ihre Stadtteile möglichst realitätsnah darstellen – und muss dafür sogar seine Herangehensweise an die Fotografie verändern. „Ich kann einer Stadt nicht einfach mein künstlerisches Konzept überstülpen“, sagt der Diplom-Pädagoge, der einige seiner Fotografien bereits im Haus Rottels und in der „Alten Post“ ausgestellt hat.

Um den wahren „Kern“ der Stadt zu erfassen, konzentriert sich Schwelm vor allem auf „inoffizielle Wahrzeichen“, wie er sagt – die seien zwar nicht immer schön, aber stets prägnant. Als Orte, die in seinem Bildband – Stand jetzt – vorkommen werden, sind beispielhaft die Teufelsschlucht im Reuschenberger Wald, das Groov’sche Loch, aber auch die Dönerbude in der Unterführung am Hauptbahnhof zu nennen. Die klassischen Neusser Wahrzeichen wie das Quirinus-Münster seien aber natürlich auch vertreten.

Unterteilen möchte Schwelm seinen Band in drei Kategorien: Menschen, Natur und Objekte. Da der Vater von drei Kindern ohnehin viel in der Natur unterwegs ist, hat er die Kamera meist dabei. Sei es in den Rheinauen, im Stadtwald oder im Mühlenbusch.

Sich selbst bezeichnet der Neusser, der auch als Comedian und Roman-Autor aktiv ist, schmunzelnd als „totales Landei“, wuchs im benachbarten Kaarst in unmittelbarer Nähe zu drei Bauernhöfen auf, wie er betont. „Neuss kam mir nach meinem Umzug Anfang 20 sehr groß vor“, erinnert er sich. In der Quirinus-Stadt sei er dann schlichtweg hängengeblieben. „Ich mag Neuss total gerne.“ Darum wolle er der Stadt in seinem Bildband auch „gerecht werden“.

Bei der Anzahl der Fotos, die berücksichtigt und auf hochwertigem Papier gedruckt werden sollen, möchte er sich noch nicht festlegen, peilt jedoch die Zahl 100 an. Doch zunächst gelte es, mit Druckereien zu verhandeln und auch Sponsoren für sein Projekt zu generieren. Angedacht ist derzeit eine Auflage von 500 Exemplaren. Auch den anstehenden Lockdown wolle er nutzen, um Naturfotos zu machen: Zeit genug dafür gibt es ja derzeit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort