Alte Post Neuss Vom Jahrespraktikanten zum Hochschulstudenten

Neuss · Das Gymnasium mit dem Abi abzuschließen, war nicht sein Ding. Aber dass Jeremias Meier nun doch noch studiert, verdankt er der Alten Post. Dort wurden ihm nicht nur Aufgaben zugeteilt, sondern er bot auch selbst Projekte an.

 Jeremias Meier bei einer Siebdruck-Arbeit.

Jeremias Meier bei einer Siebdruck-Arbeit.

Foto: Stadt Neuss

Als Jeremias Meier im Sommer 2019 sein Jahrespraktikum in der Alten Post startete, war er „eigentlich nicht gerade auf dem besten Weg“ in eine vielversprechende berufliche Zukunft: „Ich hatte das Abi gerade hingeschmissen, keine Lust mehr auf das Gymnasium. Trotzdem wollte ich Illustration und Grafik-Design studieren“, erzählt er. Zum Glück für ihn gibt es einen alternativen Weg zur einer Hochschule: wenn man statt Abi nach der elften Klasse ein freiwilliges kulturelles Jahr absolviert.

Seine Bewerbung bei der Alten Post wurde angenommen. „Ein Glücksgriff für uns“, sagt Klaus Richter, verantwortlich für die bildende Kunst im Kulturforum an der Neustraße. „Jeremias hat Aufgaben von uns bekommen, sich aber auch selbst Projekte gesucht und dabei erstaunliche Ergebnisse erzielt.“ So konnte der Jahrespraktikant mit seinen gestalterischen Ideen überzeugen und beispielsweise schon kurz nach dem Start seiner Arbeit in der Alten Post das Programmheft zur Musicalaufführung „Alice im Wunderland“ gestalten.

„Ich musste – was mir eigentlich gar nicht lag – auch herumtelefonieren, Sachen organisieren. Man hat mir etwas zugetraut, und daran bin ich total gewachsen. Wenn man dann auch noch Lob für die Arbeit bekommt, ist das echt aufbauend“, sagt der 20-jährige Neusser. Begeistert ist er von den Räumlichkeiten und Materialien, die in der Alten Post zur Verfügung stehen. „Kostüme, Kulissen, Handwerkliches – es gibt so viele verschiedene Herausforderungen und man kann supergute Kontakte knüpfen, sich mit Künstlern unterhalten. Und die PC`s zum Beispiel, die sind ja alle vorhanden! Wenn man einige Software-Kenntnisse mitbringt, kann man damit schon tolle Sachen machen.“

Das Plakat für die Theaterinszenierung „Tok Tok“ gehört ebenso dazu wie neue Beschilderungen und Infotafeln im Haus dazugehören, ihnen hat Jeremias Meier einen neuen Look verpasst. Im Juni endet seine Zeit in der Alten Post und ein neuer Abschnitt an der Kunsthochschule beginnt. Jeremias Meier möchte seinem Idol Adam Savage folgen und sich auf 3D- und special effects spezialisieren. „Am liebsten würde ich in Zukunft Musik- und Buchcover designen“, so sein Wunsch.

(NGZ)
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