Israel-Tag auf dem Münsterplatz Ein Porträt des modernen Israel

Neuss · Werbeaktion für ein viel diskutiertes und doch so unbekanntes Land.

 Bürgermeister Reiner Breuer eröffnete mit Oded Horowitz und Bert Römgens (v.l.) den zweiten Israel-Tag auf dem Münsterplatz.

Bürgermeister Reiner Breuer eröffnete mit Oded Horowitz und Bert Römgens (v.l.) den zweiten Israel-Tag auf dem Münsterplatz.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Dieses ganz spezifische israelische Lebensgefühl in die Stadt bringen, das war am Sonntag die erklärte Absicht der Organisatoren für einen gut besuchten Kennenlern-Tag. Dazu machten sie zum bereits zweiten mal den Münsterplatz zur Plattform für den Israel-Tag.

Bert Römgens, Leiter eines jüdischen Elternhauses in Düsseldorf,  ist Koordinator für die jüdische Gemeinde in Neuss. „Information, Musik und Essen und Trinken stehen heute auf dem Programm“, erklärt er eingangs. Die Stadt Neuss und ihren Rat lobt er für die große Aufgeschlossenheit  gegenüber dieser Initiative. Die Zeiten sind für den Staat Israel schwierig, so klingt es bei ihm durch. Bei näherem Hinsehen sei, so seine feste Meinung, aber doch keine durchgehend negative Haltung zu konstatieren.

Wenn am Ende des Tages die israelische Nationalhymne Ha´Tikwa (Die Hoffnung) gesungen werde, so Römgens, sei das „immer wieder bewegend.“ Dann seien sich die jüdischen Mitbürger zwar der zugespitzten Situation bewusst, aber sie können ihren Gesang in Freiheit anstimmen. Paul Jurecky, Geschäftsführer des Jüdischen Nationalfonds, macht aus seiner Freude darüber keinen Hehl. Jaffa Flohr, Präsidentin dieser Institution, sieht einen zusätzlichen Anlass, gerade jetzt das Land Israel mit allen seinen Facetten vorzustellen: „Wir demonstrieren, dass wir zu diesem Land stehen.“

Michael Naor, Mitorganisator dieser deutschlandweit abgehaltenen Israel-Tage: „Wenn wir Israel als einen lebendigen, demokratischen und innovativen Staat vorstellen, kommen natürlich Fragen“, sagt er. Oft sei da aber eine festgefügte Meinung herauszuhören, die auf bestimmte Medien zurückzuführen sei. Die werde dann als gesichert und wahr angesehen. „Ich diskutiere gern auf Augenhöhe“, betont Michael Naor. Wer über wenig Wissen verfüge, aber trotzdem festgefügte Standpunkte vetrete, mit dem sei nicht leicht zu sprechen.

Gegenteilige Positionen gab es auf dieser gut gemachten Pro-Israel-Veranstaltung aber auch. Positiv waren vor allem die Reaktionen auf schriftliche und mündliche Informationen. Manche Besucher schwärmten von ihren Eindrücken in Israel, vor allem aus dem Kibbuz. Jaffa Flohr ist auch für eine Umweltinitiative zuständig, die Bäume pflanzt. Sie meint: „Das Land hat viel zu bieten.“ Und ein Besucher nebenan reagierte spontan und erkundigte sich nach den besten Reiseverbindungen nach Israel.

(klni)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort