Deutsche Kammerakademie Neuss Die Kammerakademie hat zwei neue Chefs

Neuss · Isabelle van Keulen wird Künstlerische Leiterin der Deutschen Kammerakademie und Christoph Koncz der  Chefdirigent.

 Sie bleibt: Die Geigerin Isabelle van Keulen, seit zwei Jahren als Artist in Residence die Leiterin der DKN, wird sich künftig um die Verfeinerung des Streicherklangs kümmern.

Sie bleibt: Die Geigerin Isabelle van Keulen, seit zwei Jahren als Artist in Residence die Leiterin der DKN, wird sich künftig um die Verfeinerung des Streicherklangs kümmern.

Foto: Nikolaj Lund

Zurück zu den Wurzeln: Wie schon zu Beginn der Nach-Goretzki-Ära der Deutschen Kammerakademie Neuss (DKN) bestimmen auch in Zukunft zwei Chefs die musikalische Richtung des Stipendiaten-Orchesters: Isabelle van Keulen, bisher Artist in Residence der DKN, künftig als Künstlerische Leiterin und Christoph Koncz als neuer Chefdirigent, der damit in dieser Funktion die Nachfolge von Lavard Skou Larsen antritt. Der hatte die DKN 2004 als Chefdirigent übernommen, Künstlerischer Leiter und Intendant war damals Matthias Gawriloff.

 Er kommt: Dirigent und Geiger Christoph Koncz wird ab der kommenden Saison Chefdirigent der DKN. Er ist für die sinfonischen Konzerte des Orchesters zuständig.

Er kommt: Dirigent und Geiger Christoph Koncz wird ab der kommenden Saison Chefdirigent der DKN. Er ist für die sinfonischen Konzerte des Orchesters zuständig.

Foto: Benjamin Morrison

Die neue Doppelspitze wurde am Abend sozusagen in letzter Instanz vom Kulturausschuss in nichtöffentlicher Sitzung bestätigt. Damit kamen die Politiker einem Wunsch des Vorstandes vom DKN-Trägerverein ebenso wie des Orchestermanagements und von Mitgliedern der DKN selbst nach.

Die gebürtige Niederländerin van Keulen hatte die DKN als Chefin für zwei Jahre mit der Saison 2017/18 übernommen und damit eine Übergangszeit geformt, in der die DKN bei ihren Konzerten diverse Dirigenten „ausprobiert“ hat. Schon nach dem zweiten Konzert am Pult der DKN war die Aussage der 52-Jährigen eindeutig: Sie sah sich ebenfalls als Kandidatin für die Nachfolge von Skou Larsen und wollte das Orchester nur zu gern von der Geige aus leiten. Die Chemie zwischen ihr und den jungen Musikern der DKN stimmte von Beginn an. Das zeigten nicht nur die sehr positiven Kritiken, sondern wurde auch gern von allen Seiten, inklusive des Orchestermanagers Martin Jakubeit, immer wieder betont. So wundert es nicht, dass die Entscheidung, van Keulen künftig vor allem für die Verfeinerung des Streicherklangs zu verpflichten, auch mit den „bewundernswerten Leistungen der letzten zwei Jahre“, wie es in einer Pressemitteilung heißt, begründet wurde.

Mit Christoph Koncz, der ebenso wie Isabelle van Keulen für die nächsten drei Jahre verpflichtet wurde, kommt die junge Generation zum Zuge. 31 Jahre ist er erst alt, wurde schon mit 20 Jahren Stimmführer der zweiten Violine bei den Wiener Philharmonikern. Seinen Einstand in Neuss hat der Sohn einer österreichisch-ungarischen Musikerfamilie bei der Klassiknacht im Rosengarten im Juni vergangenen Jahres gegeben. Damals sorgte er unter anderem dafür, dass der „Sommerzauber“ (so der Titel des Konzerts) temperamentvoll daherkam.

Schon als Neunjähriger hatte Koncz im übrigen Kino-Bekanntheit erreicht: Er spielte damals in „The Red Violin“ das Wunderkind Kaspar Weiss. Ganz unbekannt dürfte ihm dieser Status damals nicht gewesen sein, denn Christoph Koncz, der in Konstanz geboren wurde, bekam schon als Vierjähriger seinen ersten Violinunterricht und wurde bereits zwei Jahre später, mit sechs Jahren, an der Wiener Musikuniversität aufgenommen.

Als Chefdirigent der Kammerakademie wird er vor allem für die Konzertgestaltung mit einem Orchester in Sinfoniestärke, wenn also Bläser und andere Instrumentalisten dazukommen, zuständig sein.

Koncz und van Keulen haben sich unter insgesamt zehn Kandidaten durchgesetzt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort