Auftakt zu Tanzwochen Neuss Mit Rockmusik in die Tanzsaison

Neuss · Michael Clarks Company aus England gestaltet den Auftakt zu den Internationalen Tanzwochen in Neuss.

Szene aus „to a simple, rock ‚n‘ roll … song“.

Szene aus „to a simple, rock ‚n‘ roll … song“.

Foto: Hugo Glendenning

Mit Michael Clark und seiner Choreographie „to a simple, rock ‚n‘ roll … song“ beginnt am Freitag, 5. Oktober, 20 Uhr, in der Stadthalle die neue Saison der Internationalen Tanzwochen. Ob im Londoner Barbican Center, beim Berliner Tanz im August oder beim Gastspiel in Australien – das Publikum zeigte sich von diesem dreiteiligen Abend begeistert.

Der Abend beginnt mit einer akribisch-kühl verfeinerten Reflexion über die Ogives („gotische Spitzbögen“) von Erik Satie. Darauf folgt eine Choreographie über das Album „Horses“ von Patti Smith. Der dritte Teil ist eine Hommage an David Bowie: schillernd, kompliziert, erhaben wie es Bowie selbst war – wobei die elegische Anfangsstimmung in ein fröhlich-rebellisches Finale übergeht: Das Lichtdesign von Charles Atlas basiert auf einer Bühnenadaption seiner Multi-Channel-Videoinstallation „Painting for Numbers“.

Der Schotte Michael Clark ist zugleich Revolutionär und Ikone der britischen Tanzszene. Als Wunderkind absolvierte er seine Ausbildung an der Royal Ballet School in London. In den Folgejahren arbeitete er unter anderem mit der amerikanischen Punk-Ballerina Karole Armitage und dem Videokünstler Charles Atlas, der auch die Lichtinstallationen des „to a simple, rock ‚n‘ roll . . . song.“ kreierte.

1982 schuf Michael Clark seine erste eigene Choreografie, nur zwei Jahre später gründete er seine eigene Company, die seit 2005 am Barbican in London ansässig ist – und weltweit an den führenden Häusern in Europa, Nordamerika, Sudamerika, Asien und Australien gastiert.

Die Performances von Michael Clark waren von Anfang an geprägt von einer Mischung aus technischer Strenge und Experimentierfreude, einer intensiven Choreographie, in die sich Elemente des Punk, Dada, Pop und Rock mischen.

Seine Inszenierungen beschreiten immer wieder neue Wege, wobei er regelmäßig auch mit Modedesignern, Bildenden Künstlern, Musikern und Filmemachern zusammenarbeitet.

Er hat zahlreiche Großprojekte in Museen und Galerien realisiert, für die Biennale Venedig, Tate Modern in London und die Whitney Biennale, New York. 2014 wurde Michael Clark von Queen Elizabeth II. für seine Verdienste um den Tanz mit dem britischen Verdienstorden ausgezeichnet.

(NGZ)
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