Neuss Integrationsrat bleibt gespalten

Neuss · Sie kamen bis zum Rathaus – aber sie kamen nicht hinein: Die Mitglieder der Liste "Türk Birligi", die sechs von elf Mandaten für Migrantenvertreter im Integrationsrat erringen konnten, blieben am Dienstag der zweiten Sitzung dieses Gremiums geschlossen fern. Ausdruck ihres Protestes darüber, dass ihr Spitzenmann Deniz Davarci in der konstituierenden Sitzung bei der Wahl eines Vorsitzenden Mirnije Azizaj unterlegen geblieben war.

 Mirnije Azizaj konnte die Mitglieder der List "Türk Birligi" nicht umstimmen.

Mirnije Azizaj konnte die Mitglieder der List "Türk Birligi" nicht umstimmen.

Foto: NGZ

Sie kamen bis zum Rathaus — aber sie kamen nicht hinein: Die Mitglieder der Liste "Türk Birligi", die sechs von elf Mandaten für Migrantenvertreter im Integrationsrat erringen konnten, blieben am Dienstag der zweiten Sitzung dieses Gremiums geschlossen fern. Ausdruck ihres Protestes darüber, dass ihr Spitzenmann Deniz Davarci in der konstituierenden Sitzung bei der Wahl eines Vorsitzenden Mirnije Azizaj unterlegen geblieben war.

Die Ratsmitglieder zeigten sich unbeeindruckt und konsequent. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Hakan Temel gewählt, der auch — gemeinsam mit Tarana Allahyarova — als Ersatzdelegierter in die Landesarbeitsgemeinschaft der Migrantenvertreter NRW entsandt wird. Diese Positionen waren in der ersten Sitzung in der Hoffnung unbesetzt geblieben, die Vertreter der Liste "Türk Birligi" im Falle ihrer Rückkehr berücksichtigen zu können. Diese Tür ist zu.

Der Rat, dem außer den fünf Migrantenvertretern sieben Stadtverordnete angehören, ist auch bei dauerhaftem Fernbleiben der türkischen Liste beschluss- und damit arbeitsfähig. Trotzdem wird die Vorsitzende weiter versuchen, die Vertreter zur Rückkehr zu bewegen. Dazu hatte sie schon viele Gespräche geführt und eigentlich am Dienstag mit einem voll besetzten Gremium gerechnet. Doch von "Türk Birligi" tauchte nur ein Schreiben auf, in dem die Liste ihr fernbleiben zu begründen sucht: Bei der Vorsitzendenwahl sei "die tatsächlich gewählte Mehrheit unberücksichtigt" geblieben.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort