Neuss Inklusionstheater mit Helden und fliegenden Einhörnern

Neuss · Jeder möchte einfach perfekt sein. Dabei ist es gar nicht so wichtig, alles perfekt zu können. Es reicht, dass jeder etwas anderes gut kann. "Und genau das zu erkennen, ist wichtig", sagt die Neusser Kabarettistin Bärbel Reimer. Sie wollte ihren jungen Schauspielern bewusst machen, dass jeder etwas Besonderes kann. Aus diesem Erkenntnisprozess entwickelte sich der Name des Theaterprogramms: "Perfekt ist sooo langweilig".

 Marisa Engels (2. v. l.) und ihr "fliegendes Einhorn".

Marisa Engels (2. v. l.) und ihr "fliegendes Einhorn".

Foto: A. Woitschützke

In den vergangenen zwei Jahren entstand im Haus der Jugend ein Theaterstück mit behinderten und nicht behinderten Kindern und Jugendlichen, das jetzt aufgeführt wurde. "Angefangen haben wir mit grundlegenden Formen des Improvisierens und Körperbewegungen", sagt Reimer. "Dabei sollte jeder erzählen, was er schon immer mal sein wollte." Aus diesen Ideen sponnen die jungen Schauspieler dann gemeinsam mit ihr die Handlungsstränge des Stücks.

Es spielt im Königreich Universia, in dem die Ordnung von König Nic ins Wanken gerät. Aus der schüchternen Schülerin Mia wird eine Superheldin mit fliegendem Einhorn. Sie löst Probleme und stellt damit die Polizei in den Schatten. Aber eines bleibt zu klären: Warum verschwinden plötzlich die Mathematiklehrer?

Ziel des Projektes war, dem darstellerischen Vergnügen der Beteiligten ebenso entgegenzukommen wie zur Aufführung zu gelangen. Das scheint gelungen zu sein. "Die zwölf jungen Schauspieler haben einen richtigen Gruppenzusammenhalt entwickelt - ganz nach dem Motto: Im Kleinen liegt die Kraft", sagt Reimer.

Auch die Resonanz der Schauspieler ist positiv: "Mir hat alles sehr gut gefallen", sagt die 23-jährige Marisa Engels, die im Stück die Superheldin Mia spielt. Die Rolle des fliegenden Einhorns übernimmt die Sozialpädagogin Victoria Dahm: "Meine Kollegin Ilona Trimborn und ich spielen auch mit, weil wir uns in die Gruppe integrieren wollten", sagt sie. Entstanden ist ein humorvolles inklusives Theaterstück mit Filmsequenzen und Livemusik.

(schh)
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