Informationskampagne vor dem Rathaus Selbsthilfegruppen stellen sich vor

Neuss · Der Paritätische stellt Samstag die Bandbreite der Selbsthilfe in den Mittelpunkt.

Wer durch eine chronische Krankheit, eine Behinderung, psychische Schwierigkeiten oder ein Suchtproblem aus der Bahn geworfen wird, sucht neben professioneller Unterstützung oft Gleichgesinnte zum Austausch. Einige der kreisweit rund 120 Selbsthilfegruppen, die die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbands organisiert, stellen sich am Samstag beim Öffentlichkeitstag des Verbands allen interessierten Neussern vor. „In kurzen Talkrunden wollen wir Gruppen, Vereine und unseren Verband präsentieren und den Leuten zeigen, wie soziale Arbeit in der Praxis aussieht“, erklärt Kreisgruppen-Geschäftsführer Karl Boland.

Jedes Jahr veranstaltet der Paritätische, der unter seinem Dach 72 Mitgliedsorganisationen im Bereich sozialer Arbeit vereint, vor dem Rathaus einen Öffentlichkeitstag unter einem Schwerpunktthema, bei dem zahlreiche Mitgliedsorganisationen ihre Arbeit an Info-Ständen präsentieren. Vor Ort sind in diesem Jahr unter anderem die Deutsche Rheuma-Liga, eine der größten Selbsthilfegruppen deutschlandweit, die in den 1960er Jahren von Eltern von Kindern mit Behinderungen gegründete Lebenshilfe Neuss, die Selbsthilfegruppe Schlafapnoe und der Deutsche Patientenschutzbund.

„Die Bandbreite der Selbsthilfegruppen ist groß“, sagt Barbara Shahbaz vom Selbsthilfe-Büro Neuss. Sie reiche von Diabetesgruppen über Treffen von Menschen mit bipolaren Störungen bis hin zu Angehörigen von depressiven Patienten, die sich zum Austausch treffen. Neu gegründet wurden in den letzten Monaten im Rhein-Kreis etwa Gruppen von Menschen mit Messie-Syndrom und Adipositas, erzählt Shahbaz, die die ersten Gruppentreffen moderiert und zudem beim Bekanntmachen der Selbsthilfegruppe hilft. Der Wert solcher Gruppen, die durch die Gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden, sei enorm „Der Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe spielt bei den Betroffenen für die Bewältigung des Alltags eine große Rolle“, erklärt sie. Wie man eine geeignete Gruppe finden oder selbst gründen kann, sowie Wichtiges über finanzielle Unterstützung erfahren Interessierte von 11 bis 14 Uhr vor dem Neusser Rathaus. Zur Stärkung bietet das „Café Einblick“ aus Kaarst selbst gebackenen Kuchen. Das Kunstcafé stellt außerdem Bilder von Menschen mit Behinderung aus. Zwischen den Gesprächsrunden spielt die Gruppe „Smells like Jazz Band“.

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