Sparkasse weiter Ansprechpartner für Existenzgründer In mauen Zeiten gut behauptet

Sparkasse weiter Ansprechpartner für Existenzgründer · Von Christoph Kleinau Die Sparkasse sieht sich in der Region immer öfter alleine engagiert . Denn die Konkurrenz verliert ihr Interesse am "kleinen Mittelständler" und zieht sich aus der Fläche zurück. Beides kommt für die Neusser nicht infrage. Mit dem Neubau an der Krefelder Straße - hier ein Bild vom Eröffnungstag mit Antonio Blanque, Vorstandsmitglied Heinz Mölder und Filialleiter Volker Beutling (v.l.) - leistet die Sparkasse auch einen Beitrag zur Stadtgestaltung . Wäre die Sparkasse eine allein am Gewinn orientierte Bank, so betonte Vorstandschef Heinz Welter, hätte sie sich diese Investition gespart - und gemietet. NGZ-Archivfoto: A. Woitschützke

Von Christoph Kleinau Die Sparkasse sieht sich in der Region immer öfter alleine engagiert . Denn die Konkurrenz verliert ihr Interesse am "kleinen Mittelständler" und zieht sich aus der Fläche zurück. Beides kommt für die Neusser nicht infrage. Mit dem Neubau an der Krefelder Straße - hier ein Bild vom Eröffnungstag mit Antonio Blanque, Vorstandsmitglied Heinz Mölder und Filialleiter Volker Beutling (v.l.) - leistet die Sparkasse auch einen Beitrag zur Stadtgestaltung . Wäre die Sparkasse eine allein am Gewinn orientierte Bank, so betonte Vorstandschef Heinz Welter, hätte sie sich diese Investition gespart - und gemietet. NGZ-Archivfoto: A. Woitschützke

Schwierige Zeiten. Für die Wirtschaft und für immer mehr Menschen im Land. Das merkt auch die Sparkasse Neuss, die über ihre 51 Filialen und Geschäftsstellen, den S-Shop sowie sechs Privat und drei Firmenkundenzentren - mehr als jede andere Bank im Rhein-Kreis vorhält - der Region den Puls fühlt. Was sie dort spürt, fasste Heinz Welter als Vorstandsvorsitzender am Mittwoch bei Vorstellung der Bilanz für das Jahr 2004 zusammen: Bei der Nachfrage nach Krediten wurden die Möglichkeiten des Unternehmens nicht ausgeschöpft.

Einen Teil dieser Kredite musste die Sparkasse erneut abschreiben, weil Firmen als Kreditnehmer nicht am Markt bestehen konnten. Auch bei den täglich verfügbaren Betriebsmittelkrediten - zum Beispiel für Einkauf und Lagerhaltung - griffen die Firmen zögerlicher zu als noch ein Jahr zuvor. Hinzu kommt, dass das Kreditinstitut mit Sorge eine deutliche Zunahme von Zwangsversteigerungen privater Immobilien beobachtet. Schwierige Zeiten also.

Für das laufende Jahr erwartet Welter zwar auch keine Trendwende, aber erneut "solide Geschäftsergebnisse als Grundlage für eine Fortsetzung des überdurchschnittlichen Engagements der Sparkasse Neuss." Denn die hat sich allen Schwierigkeiten zum Trotz in mauen Zeiten mit einem Jahresüberschuss von 14,2 Millionen Euro gut behauptet. Von

dem soliden Ergebnis profitieren nicht nur der Kreis und die Städte Neuss und Korschenbroich als Besitzer, denen die Sparkasse einen Gewinn von zusammen 1,4 Millionen Euro ausschütten kann, davon haben alle Kommunen des Kreises, der Sport, die Kultur, die Vereine, die Sozialverbände etwas.

An die Kommunen fließen insgesamt 4,4 Millionen Euro Gewerbeertragssteuer, während die Sparkasse und ihre sechs Stiftungen die Arbeit von Vereinen, Verbänden und Einrichtungen mit Spenden und Zuwendungen in Höhe von 2,7 Millionen unterstützte. Rekord. Als in anderer Rechtsform geführte Bank, die ihr Tun von den Kapitalinteressen Einzelner leiten lässt, auf eine 25-prozentige Verzinsung des Stammkapitals Wert legen müsste und die ihre Steuern am Standort einer weitab gelegenen Konzernzentrale zahlt, könnte die Sparkasse nicht derart befruchtend für die Region sein.

Dann wäre auch die Geschäftsstelle an der Krefelder Straße - Welter: "Ein sichtbarer Beitrag zur Stadtgestaltung." - nicht gebaut worden. So ist für Welter auch keine andere als die öffentlich-rechtliche Rechtsform vorstellbar, soll die Sparkasse ihren Charakter erhalten. Und er warnt vor Gedankenspielen, wie sie im Herbst in Stralsund zur Zukunft der dortigen Sparkasse angestellt wurden: "Eine Teilprivatisierung wäre der Einstieg in die Totalprivatisierung." Die Sparkasse als Akteur für die Region sieht sich in der Region immer öfter allein engagiert.

Zum Beispiel als Partner des Mittelstandes. Für den interessieren sich auch andere Kreditinstitute, so Welter, allerdings erst ab einer gewissen Größenordnung. Die Sparkasse mache solche Unterscheidungen nicht, bleibe auch weiter Ansprechpartner für Existenzgründer und den "kleinen Mittelständler". Und in vielen Orten des Rhein-Kreises sei die Sparkasse das einzige Kreditinstitut vor Ort.

Beides ist für Welter auch eine Verpflichtung: "Wir schränken in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und bei erhöhter Risikolage unsere Kreditvergabe nicht ein und ziehen uns auch nicht aus der Fläche zurück."

(NGZ)
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