Feuerwehrleute aller Nationen im sportlichen Wettstreit In den Straßen von Hongkong

Feuerwehrleute aller Nationen im sportlichen Wettstreit · Von Sebastian Peters Ein großes Sportereignis steht bevor für Markus Brüggen (29) und Eva Reinartz (24) aus. Wochenlang haben die beiden trainiert, sind viele Kilometer gejoggt, haben sich gesund ernährt und sind nun voller Optimismus.

Von Sebastian Peters Ein großes Sportereignis steht bevor für Markus Brüggen (29) und Eva Reinartz (24) aus. Wochenlang haben die beiden trainiert, sind viele Kilometer gejoggt, haben sich gesund ernährt und sind nun voller Optimismus.

Gemeinsam mit 120 weiteren deutschen Athleten wird es für das Uedesheimer Pärchen am Samstag, 11. Februar losgehen . . . . zu den "World-Firefighters-Games" nach Hongkong. Richtig gelesen: Denn neben Turin, wo sich die Wintersport-Weltelite ab Freitag ein Stelldichein gibt, messen sich auch im fernen Hongkong vom 18. bis zum 25. Februar Sportler. Ganz besonders ausgebildete Zeitgenossen obendrein: 4500 fitte "Fire-Fighters" werden in Hongkong erwartet. Alle zwei Jahre üben sich Feuerwehrleute aller Nationen im sportlichen Wettstreit. Fast wie bei den richtigen Olympischen Spielen geht es zu: eine große Eröffnungsfeier gibt es, viele Fans stehen bei den Wettkämpfen am Rand. Die "Firefighters Games" fanden vor zwei Jahren zuletzt im englischen Sheffield, wo Eva Reinarzt erstmals teilnahm.

Die Disziplinen der World-Firefighters-Games sind vielfältig, insgesamt vierzig werden angeboten: Unimog-Geländefahrten (dort tritt Markus Brüggen an), Tauziehen, Schlauchaufrollen. Dazu kommt auch der Wettkampf "Toughest Firefighhters alive" (TFA), eine Art Zehnkampf für Wehrleute, bei dem die Teilnehmer in verschiedenen dem Berufsalltag ähnlichen Szenen geschickt und schnell agieren müssen. In Amerika ist diese Prüfung die Eintrittsvoraussetzung, in Deutschland gehört sie zur Leistungsprüfung. Eva Reinartz hat gar einmal in Österreich den TFA-Wettbewerb gewonnen. Einige Feuerwehrleute spielen gar auf Wettkampfbasis Skat gegeneinander. Zwischen den Einsätzen kloppen auch Polizisten ferner Länder offenbar gerne mal einen Skat zum Zeitvertreib.

Das Kartenspiel ist nicht die Stärke der beiden Uedesheimer. Wohl aber das Laufen. "Für den Marathon reicht es nicht ganz, wir starten beim Halbmarathon", erklärt Markus Brüggen mit einem Schmunzeln. Das Ziel: "Zunächst einmal nur ankommen." Armin Taube, ein Kollege von Markus Brüggen aus Mönchengladbach und gleichzeitig der Teamleiter der deutschen Equipe, scherzte in den vergangenen Wochen so manches Mal: "Ihr müsst euch beeilen, denn irgendwann wir das Ziel abgebaut." Noch sind Markus Brüggen und Eva Reinartz jedoch zuversichtlich.

Das sportliche Feuerwehrpärchen ist beruflich übrigens auf der sicheren Seite: Sie ist Polizistin in Düsseldorf, er ein Berufsfeuerwehrmann in Mönchengladbach. Geht das zusammen? "Ja, und wie", sagen sie Markus und Eva im Einklang. Denn die beiden eint ein besonderes Hobby. Sie sind beide Feuerwehrleute in Uedesheim. Bei Markus Brüggen ist das Hobby zwar deckungsgleich mit dem Beruf, doch das scheint den Uedesheimer kaum zu stören: "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, darüber hinaus wollte ich aber auch mein Hobby nicht verlieren." Der Lohn für diese Disziplin und Liebe für die Tätigkeit bei der Feuerwehr folgt für die zwei Sportler hoffentlich in einigen Tagen: Neuss drückt jedenfalls die Daumen.

(NGZ)
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