Neuss IG Metall verzichtet auf konkrete Lohnforderung

Neuss · Für die 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen hat am Mittwoch in Neuss die erste Tarifverhandlungsrunde begonnen. Die IG Metall geht zunächst ohne konkrete Lohnforderung in die Verhandlungen, besteht allerdings auf mehr Geld, wie der IG-Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen, Oliver Burkhard, vor dem Treffen sagte.

"Sichere Arbeitsplätze, Übernahme der Ausgebildeten und mehr Geld - das alles muss drin sein. Wir brauchen eine Brücke, die über das ganze Tal der Krise trägt. Die heutige Kurzarbeit darf nicht bereits auf halber Strecke enden", sagte Burkhard.

Zugleich unterstrich der IG-Metall-Bezirksleiter die Notwendigkeit einer Lohnerhöhung. "Ich kann allen Arbeitgebern, die von einer reinen Nullrunde träumen, nur raten: Aufwachen, es hat geklingelt, dieser Traum ist zu Ende, die Verhandlungen mit der IG Metall beginnen", erklärte er.

Seitens der IG Metall wird für die erste Verhandlungsrunde noch nicht mit einem Ergebnis gerechnet. Laut einem Gewerkschaftssprecher dürften die Verhandlungen bis etwa 21.00 oder 22.00 Uhr dauern.

Die IG-Metall will in dieser Tarifrunde auch die Politik nicht aus der Pflicht lassen. "Jede Lösung für die Beschäftigungssicherung in unseren Branchen erfordert auch künftig eine aktive Arbeitsmarktpolitik. Kurzarbeit darf nicht zum Auslaufmodell werden. Sozialversicherungsbeiträge müssen auch für die 18 Monate der neuen Kurzarbeit erstattet werden" betonte Burkhard. Es sei "allemal besser", Kurzarbeit und Beschäftigungssicherung zu finanzieren als Arbeitslosigkeit.

(DDP)
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