Neuss Ideen für Neuss-Plakat gesucht

Neuss · Der Zeichner und Cartoonist Wilhelm Schlote entwirft ein Plakat von der Stadt Neuss, das deren typischen Motive zeigen soll. Die Vorschläge dazu sollen von NGZ-Lesern eingereicht werden.

Von ihm ließ sich die Deutsche Post Grußkarten zeichnen. Zeitungen wie The New Yorker, Le Monde, Die Zeit oder Le Figaro drucken die Cartoons von Wilhelm Schlote ab. In der Liste der "schönsten Bücher Deutschlands" der Stiftung Buchkunst werden mehr als zehn von ihm geführt, und Mitte der 1970er Jahre bekam er den Deutschen Jugendpreis für "Heute wünsch ich mir ein Nilpferd". Und er hat das Plakat zum 100-jährigen Bestehen des vermutlich nächsten Deutschen Meisters gemacht: Trainer Jürgen Klopp zeigte sich von der Arbeit des Zeichners für Borussia Dortmund nicht weniger begeistert als all die Menschen, die Schlotes klaren Strich lieben. Jetzt zeichnet Wilhelm Schlote für die Neusser.

Gemeinsam mit dem in Essen aufgewachsenen Künstler startet die NGZ eine Aktion, zu der die Leser eine ganz wesentlichen Beitrag leisten werden. Der 65-jährige Künstler, den man gut und gerne auch als Erfinder der Strichmännchen bezeichnen könnte, wird ein Neuss-Plakat zeichnen, dessen Motive die Leser der NGZ vorschlagen. Natürlich sollten sie typisch für die Quirinusstadt sein – ob als Denkmal, Treffpunkt, Kunst, Platz oder Gebäude.

Die meistgenannten Vorschläge werden dann von Wilhelm Schlote auf Papier umgesetzt, wie vom "Meister der Buntstifte" gewohnt in frischen und farbkräftigen Strichen. Das Plakat wird in einer Auflage von 350 Exemplaren gedruckt und zum Preis von 39 Euro (PremiumPreis 34 Euro) voraussichtlich ab etwa Mitte April in der NGZ-Geschäftsstelle an der Niederstraße zu kaufen sein.

Immer wieder und zur Freude seiner vielen Fans widmet sich der seit 1978 in Paris wohnende Künstler Motiven aus seinem alten Heimatland. Seine künstlerische Entwicklung wurde zudem auch von einem Maler geprägt, der immer noch im Rheinland zu Hause ist: Heinz Mack, der in Mönchengladbach lebt und arbeitet, war in Essen der erste Kunstlehrer des jungen Wilhelm Schlote und hatte dessen zeichnerisches Talent früh erkannt.

Nach dem Abitur studierte Schlote bis 1968 Philosophie in Bonn und anschließend bis 1972 Kunst an der HBK in Kassel. Von 1973 bis 1978 war er Lehrer in höherem Schuldienst. Zeitgleich mit der Entscheidung nach Paris zu gehen, wurde Wilhelm Schlote eine Professur an einer deutschen Kunsthochschule angeboten. Schlote entschied sich jedoch für den Umzug nach Frankreich, wo er bis heute zum Teil in Nizza, hauptsächlich jedoch in Paris lebt – in einer geräumigen Hinterhaus-Wohnung direkt an der Seine. Dort hat er seinen Arbeitsplatz – einen Stehtisch, denn beim Zeichnen zu sitzen ist nichts für diesen Mann, der gleichwohl auch die angenehmen Seiten des Lebens in Frankreich zu genießen weiß. Zum Beispiel mit einem Glas Champagner auf Eis in seinem Lieblingsrestaurant auf der Halbinsel Saint Louis.

(NGZ)
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