Hundehalter in Neuss irritiert Anwohner ziehen auf Hundewiese einen Zaun

Grimlinghausen · Hundehalter witterten einen dreisten Coup der Anrainer, als am Samstag ein halbes Dutzend Familienväter daran ging, von der Hundefreilauffläche zwischen Kuhweg und Friedhof ein gutes Drittel mit einem Zaun abzutrennen.

Auch drei mit einer fluoreszierenden Farbe markierte Pfosten, die den Rand der Hundewiese markierten, wurden versetzt. Ein offenbar am heimischen PC zusammengebasteltes Schild weist Besucher auf die neue Zweckbestimmung hin: „Öffentliche, städtische Spielwiese“ – ohne dass dieser amtlich scheinende Hinweis etwa durch das Wappen der Stadt unterstrichen würde. „Wir sind irritiert“, sagt Hundehalter Carsten Sievert.

Weil es bei der Begegnung von freilaufenden Hunden mit Mensch und Tier in der Vergangenheit immer wieder zu Konflikten und Unsicherheiten kommt, hatte die Stadt Ende 2018 elf Hundefreilaufflächen ausgewiesen, eine davon auf der nicht mehr benötigten Erweiterungsfläche für den Friedhof Grimlinghausen.

Sie wird nun zum Zankapfel, obwohl Sievert keinen Konflikt „Hunde- gegen Kinderinteressen“ konstruieren möchte. Den gibt es aus Sicht der Stadt auch nicht, denn Zaun, Weidegatter und Schild gehen in Ordnung.

Auf Bitten der Anwohner habe das Friedhofsamt einen Nutzungsvertrag mit einem Bevollmächtigten geschlossen, sagt Pressesprecher Tobias Spange. Laufzeit: Fünf Jahre. Der Vertrag gibt den Anwohnern das Recht, einen Zaun zu ziehen, verbietet aber jede Art von Aufbauten. Zudem muss die Wiese für alle zugänglich bleiben.

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