Neuss Holzheimer feiern mit mehr als 800 Jecken

Neuss · Der Rosenmontagszug ist in Holzheim der Höhepunkt der Session. Auch Montag feierten die Zuschauer wieder dicht gedrängt.

Rosenmontagszug zieht durch Holzheim 2013
8 Bilder

Rosenmontagszug zieht durch Holzheim 2013

8 Bilder

Eine riesige Menschenmasse zog gestern von Reuschenberg nach Holzheim. Dicht gedrängt machten sich vor allem junge Familien auf den Weg in den Nachbarort. Dort fand nämlich zum 35. Mal der Holzheimer Rosenmontagszug statt. Der erfreut sich traditionell auch in den umliegenden Dörfern großer Beliebtheit.

Pünktlich um 11.11 Uhr setzten sich die 810 Teilnehmer in Bewegung. Angeführt von Hoppeditz Georg sorgte der bunte Zug bei tausenden Zuschauern für Spaß und Kamelle. Die 35 Gruppen mussten dabei zunächst vorbei am Wagen des Elferrats, wo sie mit neckischen Kommentaren bedacht wurden.

Die Fußgruppe "Loveperade" testete gleich mal die Stimmung: "Holzheim", heizten sie der Masse über Lautsprecher ein und die antwortete mit einem lauten "Helau". Es folgten Piraten, Tanzteufel und Hippies.

Die "Grefrather Mettbrötchen" präsentierten sogar Karneval auf "venezianische Art". Mit bunten Masken und Gewändern, jedoch ohne Gondel, zogen sie durch Holzheim. Die größte Gruppe präsentierte sozusagen den "Karneval der Tiere". Von der Kuh über den Tiger und einem Storch bis hin zu Hühnern und Elefanten — die 60-köpfige Gruppe brachte einen kleinen Zoo auf die Holzheimer Straßen.

Düster wurde es dann mit den "Stieve Jecke", die als bleiche und blutversessene Vampiere Holzheim unsicher machten. Auf ihrem roten Transporter thronte ein großer schwarzer Sarg. Umweht wurde die 20-köpfige Gruppe von dichtem Kunstnebel.

Für Kinder, denen das zu gruselig war, folgte unmittelbar dahinter der bunte Großwagen "Zirkus aus Grefrath" und Höppepänz und Höppeteens — der Tanznachwuchs des Holzheimer Karnevalsvereins Blau-Weiss-Rot.

Als der Elferrat die letzte Kamelle des Rosenmontagszugs verteilte, hatten die meisten kleinen Gäste ihre Tüten schon bis zum Rand gefüllt. Popcorn, Mäusespeck und Schokolade — es war alles dabei, was gut für das Kinderherzen und schlecht für die Zähne ist. Die Erwachsenen freuten sich über Bälle und kleine Spielzeug-Lastwagen.

Im Kampf um die Kamelle ging es dabei auch in diesem Jahr wieder stürmisch zu. Jedes Rad wurde deshalb von einem Ordner bewacht. Wegen einem Unfall im vergangenen Jahr waren alle besonders aufmerksam. Damals musste der Zug für 45 Minuten unterbrochen worden, weil ein siebenjähriges Mädchen angefahren worden war. "Wir haben unsere Ordner noch einmal verstärkt", sagte Michael Hilgers, der froh war, dass der Zug dieses Mal ohne Zwischenfall blieb.

Zufrieden blickte Hilgers auf eine gelungene Session zurück. Mit dem Motto "Weltuntergang auf keinen Fall — wir feiern weiter Karneval" lag Blau-Weiß-Rot richtig. Hilgers scherzte sogar, in Holzheim gelte ein eigener Maya-Kalender. Und in dem endet die Session schon heute, einen Tag vor Aschermittwoch, mit der Beerdigung des Hoppeditz.

(JaHu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort