Neuss Hokuspokus geht jetzt in die Hochsaison

Neuss · Der Weckhovener Christoph Kossendey ist Zauberer. Zum Jahresende ist seine Kunst besonders gefragt - auch wegen vieler Betriebsfeiern.

 Wie hat er das gemacht? Zauberer Christoph Kossendey zeigt seine Tricks. Er lässt sich aber nicht in die Karten schauen, wie sie funktionieren.

Wie hat er das gemacht? Zauberer Christoph Kossendey zeigt seine Tricks. Er lässt sich aber nicht in die Karten schauen, wie sie funktionieren.

Foto: woi

Christoph Kossendey ist zwar ein Zauberer - aber klonen kann er sich nicht. Dabei könnte er einen Doppelgänger derzeit sehr gut gebrauchen, wie er erzählt. Denn in den Wochen vor Weihnachten brummt das Geschäft, und ihm schwirrt gelegentlich der Kopf vor lauter Aufgaben. Der Grund sind die zahlreichen Betriebsfeiern, deren Teilnehmer unterhalten werden wollen. Und dabei ist Zauberei äußerst begehrt.

Gemeinsam mit einem Kompagnon tourt der 49-Jährige mit einem mobilen Casino durch Deutschland. Geld könne man in diesem Casino natürlich nicht gewinnen oder verlieren, betont er. Es gehe um den Spaß. Während die Kugel rollt und die Karten verteilt werden, zeigt Kossendey seine Tricks, etwa mit Bällen, Seilen und Münzen. Er ist ein "Close-up"-Profi: Das bedeutet ihm zufolge, dass er sich - anders als der Illusionist auf der Bühne - unters Publikum mischt, um direkt vor den Augen der Leute für Verblüffung zu sorgen. Und das macht er meist im legeren Outfit "und nicht in Frack und Zylinder", wie er betont.

Um seinem Job erfolgreich nachgehen zu können, braucht der Weckhovener nicht nur magische Fingerfertigkeit, sondern auch logistisches Know-how: Wie bekommt man mehrere Spieltische für Roulette, Blackjack und Co. an einem Tag nach Stuttgart und am nächsten Tag nach Hamburg? Mit solchen und ähnlichen Fragen muss sich der Zauberer auseinandersetzen. Und die Lösungen lassen sich nicht immer so einfach aus dem Hut ziehen.

Seine im Internet veröffentlichte Referenzliste ist beeindruckend. Sie reicht von der Architektenkammer NRW über den Mobilfunk-Konzern Vodafone bis hin zu Borussia Mönchengladbach, wo er bereits diverse Male die Fohlen verzauberte. Auch dem inzwischen verstorbenen US-Schauspieler Larry Hagman, dem "J.R." aus "Dallas", konnte er seine Kunst live vorführen.

Wie wird man eigentlich Magier? Seine Antwort: "Als Kind habe ich den klassischen Zauberkasten von meinen Eltern bekommen. Und während die anderen Kinder irgendwann keine Lust mehr hatten, damit zu spielen, bin ich ihm treu geblieben." Der gebürtige Berliner, der in Nürnberg aufwuchs und schließlich im niederrheinischen Dülken ein Internat besuchte, hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt auf der Abi-Fete: "Ich habe mit sogenannten Schwammbällen gearbeitet und eine brennende Zigarette im Jacket verschwinden lassen", erinnert er sich.

Irgendwann später sei jemand gekommen und habe ihm für seine Zauberei Geld in die Hand gedrückt, erzählt der Mann, der im Übrigen ein Diplom von der Sporthochschule Köln in der Tasche hat. Doch die Magie faszinierte ihn offenbar mehr als der Sport.

Als drittes Standbein neben Zauberei und Miet-Casino betreibt er seit 2001 einen Spiele-Laden an der Graf-Adolf-Straße in Düsseldorf. Auch dort kann Christoph Kossendey einer Leidenschaft frönen, die ihn seit Kindertagen begleitet.

(NGZ)
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