Neuss Hoisten feiert seine königliche Patchwork-Familie

Neuss · Am Montag werden auf dem Schützenfest die Nachfolger des aktuellen Königspaars Daniela und Detlef Höyng ermittelt.

 Detlef und Daniela Höyng sind das amtierende Königspaar.

Detlef und Daniela Höyng sind das amtierende Königspaar.

Foto: on

Am Montag ist es mal wieder soweit. Auf dem Schützenfest in Hoisten wird der neue Schützenkönig der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft ermittelt. Und damit endet die Regentschaft des bisher amtierenden Schützenkönigspaars Detlef Höyng und seiner Ehefrau Daniela. 2014 hatte Höyng, der aus den Reihen des Hubertuszuges "Feste Burschen" kommt, auf dem Hoistener Schützenfest den Königsvogel mit dem zwölften Schuss von der Stange geholt.

Aber zunächst einmal erlebt das Königspaar Höyng am Wochenende den Höhepunkt seiner Regentschaft: unter anderem natürlich die Königsparade. Das werden die beiden richtig genießen, bevor sie dann am Montag ihre Königswürde weitergeben. Weder Detlef noch Daniela Höyng stammen gebürtig aus Neuss, sind also nicht ganz typische Schützen. Er wurde vor 50 Jahren in Düsseldorf geboren, sie vor 49 Jahren in Zürich. Mit den Schützen hatten sie in ihrer Jugend nichts am Hut. Detlef Höyngs Eltern hatten zwar in jungen Jahren Verbindungen zum Schützenwesen, er trat allerdings erst als Erwachsener in seinen Hubertuszug ein, in dem er seit 1985 Schriftführer ist. Daniela hatte keinerlei Bezug zum Schützenwesen. Auch sie fand erst als Erwachsene zum Brauchtum.

Dazu kommt, dass die beiden mit ihren fünf Kindern eine Patchwork-Familie bilden. Obwohl sie sich seit über 30 Jahren kennen und als Jugendliche auch "mehr als Freunde" waren, sind sie erst seit 2007 ein Paar. 2011 haben sie geheiratet. Ihre Kinder im Alter zwischen 15 und 21 Jahren stammen aus anderen Beziehungen. Sowohl Daniela Höyng als auch ihr Mann Detlef waren vorher eine Zeit lang alleinerziehend.

Zudem weicht das Paar einem weiteren Punkt vom Schützenklischee ab. Es war Daniela, die die Idee hatte, Königspaar zu werden. Detlef war gar nicht begeistert. Nach fast einem Jahr Zu- und Überreden - auch vonseiten der Zugkameraden, die Wind von der Sache bekommen hatten - fand er langsam Gefallen an der Idee. Erst kurz vor Beginn des Schützenfestes 2014 entschied er, am Schießen teilzunehmen. Als moderner Familienvater hielt er vorher Rücksprache mit seiner Familie.

(NGZ)
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