Neue Naherholungsfläche in Neuss Park „Alter Friedhof“ in Hoisten ist fertig
Hoisten · Schneller als geplant war er fertig und konnte am Montagabend bereits den Hoistenern übergeben werden, die nun ihren eigenen kleinen Park zwischen Hochstaden- und Welderstraße haben.
Die Schnittchen, die es nach den Reden gab, hatten die Hoistener Heimatfreunde spendiert. Das betonte deren Geschäftsführer Reinhard Strauß am Ende seiner kurzen Rede, in der er sich bei der Stadtverwaltung, aber vor allem auch bei seinen Mitstreitern bedankte. Denn die Heimatfreunde haben einen nicht unwesentlichen Anteil daran, dass der Ort jetzt über einen Park verfügt. Hatten sie doch sowohl das Hochkreuz, Teil eines Kriegerdenkmals aus dem Ersten Weltkrieg, als auch das Eingangstor des alten Friedhofs restauriert. Das hat nunmehr symbolische Bedeutung, denn abgeschlossen wird es nicht mehr. Die Anlage zwischen Hochstaden- und Welderstraße ist offen, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Vier Monate hat es gedauert, bis aus dem alten Friedhof, angelegt 1886/87 nach einem Kirchenbrand, eine Flanier- und Erholfläche mitten im Ort wurde. Die Pläne dafür liegen allerdings schon 20 Jahre zurück. Das wusste Bürgermeister Reiner Breuer zu berichten. Denn schon bei seinem Vorgänger Herbert Napp hatten die Hoistener an die Tür geklopft und darum gebeten, nicht auch noch dieses kleine Fleckchen zu bebauen, sondern eben eine Grünfläche zu schaffen, die alle nutzen könnten. Die Voraussetzungen dafür wurden dann erst 2015 geschaffen. Das hatte einen Grund: Denn bis zu diesem Zeitpunkt dauerte die letzte Nutzung. Danach stimmt der Rat dem Vorhaben zu, der Friedhof wurde entwidmet.
Breuer erinnerte sich gut, dass der alte Friedhof bereits bei seiner ersten Teilnahme an einem „Runden Tisch“ in Hoisten 2016 ein emotionales Thema war, das sowohl die Heimatfreunde als auch die Mitglieder der Schützenbruderschaft und viele Hoistener bewegte. Und daher ist er auch der Ansicht, dass der neue Park keinen neuen Namen braucht. „Park alter Friedhof – da weiß jeder Bescheid“, sagte er. Davon abgesehen bleibt dort ja auch noch ein „bisschen“ Friedhof erhalten – und das nicht nur wegen des Hochkreuzes. So wurden in einer Ecke des 4500 Quadratmeter großen Geländes historische Grabsteine und -kreuze aufgestellt, deren Pflege und Instandhaltung die Heimatfreunde übernehmen werden. Von der Hochstadenstraße führt nun eine Rampe in den Park, so dass jeder dort verweilen und die Ruhe genießen kann.
Auch wenn aktuell die große Rasenfläche, umrahmt von Bäumen und Sträuchern, angesichts der Großwetterlage etwas verdorrt aussieht, wird sie sicher bald den ein oder anderen zu einem Picknick animieren. Denn das soll der Park auf alle Fälle – die Menschen zusammenbringen. Das war am Montagnachmittag schon der Fall. Viele Hoistener ließen es nicht nehmen, beim offiziellen „Startschuss“ dabei zu sein, mit kühlen Getränken und leckeren „Heimatfreunde-Schnittchen“. Richtig gefeiert wird aber am 14. Oktober, dem Datum, auf das die Hoistener für die Fertigstellung gepocht hatten. Denn dann feiern der ganze Ort und die Heimatfreunde einen runden Geburtstag. Hoisten wird 1200 Jahre alt, die Heimatfreunde immerhin 20. Vielleicht ist dann auch der Liegeplan bereits fertig, den der Verein als Erinnerung an die ehemaligen Grabstätten aufstellen möchte. Und apropos Heimatverein. Der hat mittlerweile 214 Mitglieder. „Bei etwas mehr als 3000 Hoistenern ist da doch noch Luft nach oben“, meinte Bürgermeister Reiner Breuer, dessen politische Laufbahn übrigens in diesem Stadtteil ihren Lauf nahm.