Rettungsdienste stellen Einsatzleiter für das Impfzentrum Neuss Die Drei von der Impfstelle

Neuss · Wo viele und unterschiedliche Menschen zusammenarbeiten, muss es auch jemanden geben, der die Leitung übernimmt. Im Impfzentrum des Rhein-Kreis Neuss und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ist diese für den Aufgabenbereich der Hilfsorganisationen auf drei Personen verteilt. Die sorgen nicht nur für gute Stimmung.

 Die Drei von der Impfstelle: Tobias Hahn, Stefan Veiser, René Ueckert. Sie repräsentieren im Impfzentrum die drei Rettungsdienste

Die Drei von der Impfstelle: Tobias Hahn, Stefan Veiser, René Ueckert. Sie repräsentieren im Impfzentrum die drei Rettungsdienste

Foto: Wolfgang Walter

Die organisatorischen Arbeiten im Impfzentrum – vom Fiebermessen über die Anmeldung, zur Einsortierung in die Impfstraßen zur Überwachung nach der Injektion - werden, im Auftrag des Rhein-Kreis Neuss, von Mitarbeitern der drei Neusser Hilfsorganisationen geleistet. Knapp 50 Menschen sind an einem Tag dort in mehreren Schichten im Einsatz. Die Gesamteinsatzleitung vor Ort liegt in den Händen von Stefan Veiser (Malteser Hilfsdienst) und seinen Stellvertretern Tobias Hahn (Johanniter-Unfall-Hilfe) und René Ueckert (Deutsches Rotes Kreuz). Alle Drei wurden von ihren jeweiligen Vereinen ausgewählt, da sie bereits langjährige Erfahrungen im Katastrophenschutz und bei Großveranstaltungen gesammelt hatten – bei der Loveparade in Duisburg, dem Nato-Gipfel in Baden-Baden oder beim Elbehochwasser 2002 in Brandenburg zum Beispiel.

 „Wir haben einen Pool von gut 200 Mitarbeitern, die nicht nur aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen, sondern auch in verschiedensten Zeit- und Arbeitsmodellen angestellt sind. Hinzu kommen die Menschen, die uns ehrenamtlich unterstützen,“ sagt Stefan Veiser, seit 40 Jahren in der Uniform der Malteser in Neuss tätig. Bundesweit bildet er in einem Team Feldköche aus, zudem hat er sich in der Flüchtlingshilfe engagiert und in Notunterkünfte oder Erstaufnahmestationen für den Einkauf von Medizinprodukten und den Sanitätsdienst verantwortlich gezeichnet.

Neben dem Personalmanagement sind die „Drei von der Impfstelle“, wie sie im Team liebevoll genannt werden, auch für strukturelle Fragen und den Austausch mit den anderen Akteuren des Impfzentrums zuständig. „Ob Reinigungspersonal, Sicherheitsdienst, MFAs und Ärzte oder die tägliche Abstimmung mit Kreis und KV – hier arbeitet ein tolles Team an der einen gemeinsamen Sache,“ bringt Tobias Hahn die Stimmung in der Hammfeldhalle auf den Punkt. Zweimal am Tag werden in einer großen Teambesprechung die wichtigsten Belange besprochen, so dass bei Besonderheiten oder Engpässen schnell reagiert werden kann. Tobias Hahn war bis Januar „Leiter in einem Baumarkt“, ist aber schon seit Jahren bei den Johannitern. Seit 2000 ist er ehrenamtlich im Katastrophenschutz aktiv und in dem Bereich Zugführer einer Einsatzeinheit-NRW. Seit Februar ist er hauptamtlich für die Johanniter tätig und eigentlich für die Ausbildung im Rhein-Kreis zuständig. Da die coronabedingt derzeit kaum stattfinden kann, ist er für das Impfzentrum und das Testzentrum verantwortlich.

René Ueckert kommt vom Kreisverband Grevenbroich für das Deutsche Rote Kreuz an die Anton-Kux-Straße nach Neuss. Der ausgebildete Krankenpfleger ist ehrenamtlicher Kreisbereitschaftsleiter und ist begeistert von der Diversität, die im Team der Hilfsorganisationen zusammenkommt: „Hier wird jeder sofort integriert und in die Gruppe aufgenommen. Die Menschen sind froh, dass sie etwas zurückgeben können, wenn ihnen selber Gutes widerfahren ist und bringen sich mit Herz und Seele ein.“

Die Überwachung des Gesamtablaufs, der Einhaltung von Hygiene- und Datenschutzvorgaben und Krisenmanagement gehören ebenfalls zur täglichen Routine der EvDs der HiOrgs. Das gemeinsame Büro des jeweiligen Einsatzleiters vom Dienst der Hilfsorganisationen ist eine zentrale Anlaufstelle im Impfzentrum, wo jeder der in blau gekleideten Mitarbeiter gerne hinkommt: Um sich ins Wachbuch einzutragen, Fragen zu klären, Abläufe zu besprechen oder bei einem Kaffee auch mal eine kleine Pause zu machen. „Unsere Drei sorgen ganz wunderbar für uns und unser Wohlbefinden. In dem Flur vor dem Büro gibt es immer Getränke, Äpfel oder mal etwas Süßes und das wird immer gut von Stefan, Tobi und René aufgefüllt,“ freut sich die Abiturientin Antonia Wunsch, die jetzt – da alle schulischen Klausuren und Prüfungen absolviert sind – gerne im Impfzentrum aushilft.

Stefan Veiser und seine Kollegen freuen sich, wenn sie morgens ihren Dienst antreten, denn „wir haben im letzten Jahr so viele nette und besondere Menschen kennengelernt und das Miteinander ist großartig.“

Und so sieht und hört man viel Lachen an der Anmeldung, in den Impfstraßen und dem Überwachungsbereich. Die Rückmeldungen der geimpften Bürger ist, mit ganz wenigen Ausnahmen, sehr gut und zeugt von viel Dankbarkeit. An der Pinnwand vor dem Einsatzleiterbüro hängen einige nette Briefe oder Mails, in denen sich glücklich Geimpfte für „die tolle Betreuung“ oder „den super Service“ bedanken. Die Drei von der Impfstelle sind sich einig: „Wir können nur so gut sein, wie das Team, das hinter uns steht – und da haben wir hier im Impfzentrum das beste Team der Welt!“. Iris Wilcke

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort