Unterstützung aus Neuss Hilfen für Flut-Opfer laufen weiter

Neuss · Neusser Unternehmer unterstützen die vom Hochwasser betroffenen Regionen mit Arbeitsmaterial, wie Arbeitshandschuhen, Werkzeug und Stromaggregaten. Aber auch Privatpersonen können helfen.

 Ben Dahlmann kurz vor der Abfahrt nach Bad-Münstereifel.

Ben Dahlmann kurz vor der Abfahrt nach Bad-Münstereifel.

Foto: Dahlmann

Ben Dahlmann kann es kaum in Worte fassen. Der Geschäftsführer der Autohandelsgruppe Dresen ist am Montag mit einer Wagenladung von Arbeitshandschuhen zum Rathaus nach Bad Münstereifel gefahren, um sie dort der Bundeswehr und der Stadtverwaltung zu übergeben. Es waren Handschuhe aus dem eigenen Lager, vor allem aber welche vom Unternehmen Coenen. „Es ist unvorstellbar, was man dort vor Ort sieht“, sagt er noch ganz erschüttert.

Bereits am Samstag hatte das Unternehmen über 20 Tonnen Hilfsgüter in ein zur Firmengruppe gehörendes leerstehendes Autohaus nach Bad Godesberg mit unter anderem Lebensmitteln, Kleidung, Ladegeräten, Küchenutensilien, Radios gebracht. „Dort sieht es aus wie in einem Supermarkt“, so Dahlmann. Gestartet war die Hilfsaktion eigentlich für die eigenen Mitarbeiter in Not, die in den Autohäusern in Bonn und Euskirchen arbeiten. In Windeseile habe sich daraus eine Riesenaktion entwickelt. „Wir waren schließlich in Neuss ungefähr 30 Mitarbeiter, die Sachen brachten, sortierten und packten“, erzählt der Geschäftsführer. Mit 13 Fahrzeugen sei man schließlich losgefahren. Nun habe der „Supermarkt“ in Bad Godesberg täglich von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Betroffene können dorthin kommen, aber Mitarbeiter bringen Hilfsgüter auch mit Lieferwagen direkt in die Krisengebiete.

Auch der Inhaber des Druckergeschäfts Printer Store Lars Boes ist am Sonntag nach Bad Münstereifel gefahren. Dort habe er zunächst Spenden an einer Sammelstelle abgeladen. „Danach bin ich auf eigene Faust in die kleinen Dörfer im Umkreis gefahren“, sagt er. Besonders gebraucht würden aktuell Lebensmittel, die ohne viel Zubereitung gegessen werden können, Hygieneartikel, Werkzeug und Stromaggregate. Spielsachen und Kleidung gebe es hingegen genug. „Viele Menschen können ihre Häuser ja noch gar nicht beziehen“, sagt Boes. Zu einem späteren Zeitpunkt könnten aber auch diese Spenden wieder wichtig werden. Der Wirt des Brauereiausschanks Frankenheim, Michael Entrop, wollte eigentlich am Samstag nur einmal in die betroffenen Gebiete fahren. „Wegen der überwältigenden Anzahl an Spenden waren wir jetzt aber Freitag, Samstag und Sonntag unterwegs“, berichtet er. Wichtig sei, dass die Verteilung der Güter vor Ort koordiniert würde. Das laufe jetzt langsam immer organisierter. Weitere Touren sollen folgen. Bis Mittwoch verschenkt der Baumarkt Obi Schippen, Schaufeln, Pumpen und Umzugkartons an das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr und andere Helfende. Privatpersonen können Trocknungsgeräte oder Pumpen abgeben. Der Markt vermittelt sie weiter in die betroffene Gebiete.

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