Neuss Hier wollen die i-Dötzchen starten

Neuss · Von einem größeren Schülerrückgang ist die Stadt Neuss noch nicht betroffen. Das liegt zurzeit vor allem am Baugebiet Allerheiligen: Fast 170 Erstklässler sorgen an der St.-Peter-Schule in Rosellen für Andrang.

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Foto: KLXM

Wie reagieren Eltern auf Stimmen und Stimmungen? Welche Schule kann ihre Zahlen stabil halten? Mit großer Spannung haben die Schulleiter der 25 Neusser Grundschulen das Anmeldeverfahren erwartet. Vor allem nach dem großen Schulstreit der vergangen Wochen, als die Verwaltung mit dem Vorschlag der Schließung von sechs Schulen die Öffentlichkeit schockte. Die beiden betroffenen Grundschulen können aufatmen: Die Barbaraschule kann mit 19 Kindern ebenso eine Eingangsklasse bilden wie die St.-Hubertus-Schule in Reuschenberg, die sogar von 27 auf 29 Anmeldungen zulegte.

In diesem Schuljahr begannen 1481 Erstklässler ihre Schullaufbahn, im kommenden Schuljahr werden es 1529 sein. Zehn bis 20 Kinder werden laut Schulverwaltung noch hinzukommen. Die Schwankungen erklären sich auch damit, dass jüngere Kinder vorzeitig eingeschult werden können. Für Stabilität in den Anmeldezahlen entgegen des landesweit rückläufigen Trends sorgt das Baugebiet Allerheiligen. Davon profitiert in erster Linie die St.-Peter-Schule in Rosellen. Sind es für das laufende Schuljahr "nur" 119 i-Dötze, so werden im Schuljahr 2011/12 168 Erstklässler starten. "Ohne dieses Baugebiet läge die Gesamt-Schülerzahl in Neuss deutlich niedriger", sagt Gottfried Scheulen, Leiter des Schulverwaltungsamtes.

Stark nachgefragt ist erneut die Leoschule im Neusser Norden: 100 Schüler weist die offizielle Anmeldestatistik der Verwaltung aus. Weil nicht genügend Räume vorhanden sind, kann die Leoschule jedoch nur zwei Eingangsklassen bilden und muss rund 40 Kinder abweisen. "Das ist sehr schade", sagt Rektorin Gertrud Fischer. "Wir hätten schon gerne eine größere Schule. Die Resonanz zeigt, dass wir eine gute Schule und für den guten Unterricht bekannt sind."

Die Stadt wird der im Schulentwicklungsplan festgelegten Zügigkeit in zwei Fällen nicht folgen: "Um dem Elternwillen weitestgehend folgen zu können", so Schuldezernentin Christiane Zangs, "ist es möglich, an der Burgunderschule und an der Adolf-Clarenbach-Schule im nächsten Schuljahr ausnahmsweise drei statt zwei Eingangsklassen zu bilden." Die Nachfrage ist viel stärker als für dieses Schuljahr.

Das gilt auch für die St.-Hubertus-Schule, die die Verwaltung schließen wollte. Mit 29 Erstklässler schafft die Schule ihr bestes Ergebnis seit 2003", sagt Rektor Dieter von Montfort erfreut. "Wir haben die Schließungs-Diskussion ohne Schaden überstanden. Im Gegenteil: Das Interesse der Eltern war bereits bei unserer ,Jubelfeier' richtig groß."

(NGZ)
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