Neuss Heute im Rat kein Votum zum Supermarkt

Neuss · Der Stadtrat wird in seiner letzten Sitzung des Jahres heute keine Entscheidung zu einem möglichen Supermarkt auf dem Reuschenberger Kirmesplatz treffen. Diese neue Entwicklung zeichnete sich in zwei Erklärungen der CDU/FDP-Koalition ab.

FDP-Fraktionsvorsitzender Heinrich Köppen erklärte gestern klipp und klar: "Das Thema ist nach wie vor sehr umstrittenen und daher halten wir es für nicht entscheidungsreif." Die Koalition wird heute die Einrichtung eines Runden Tisches beantragen.

Für die Liberalen besteht in allen Punkten Gesprächs- und Nachbesserungsbedarf: Denn sowohl die grundsätzliche Frage, ob auf dem Kirmesplatz überhaupt ein Supermarkt platziert werden soll oder nicht, als auch die Frage nach der Form eines eventuellen Supermarkts — ob Discounter oder Vollsortimenter — und nach dem Standort auf dem Kirmesplatz werden unterschiedlich beantwortet.

Köppen: "Konsumenten, Händler, Anwohner, Vereine und Schützenoffizielle haben zum Teil sehr konträre und nur schwer zu vereinbarende Vorstellungen. "Wir sind uns mit dem Koalitionspartner einig, statt des von der Rathaus-Verwaltung angestrebten Grundsatzbeschlusses die Verwaltung zu beauftragen, zunächst einen Runden Tisch zu organisieren, um die Interessen der vor Ort tätigen Akteure im Schützen- und sonstigen Vereinswesen, der Reuschenberger Einzelhändler, der Anwohner und Verbraucher mit den Konzept-Vorstellungen der potenziellen Investoren abzugleichen." In die gleiche Richtung zielt ein Antrag der Fraktionsgemeinschaft UWG-Zentrum, die eine Bedarfsermittlung fordert.

Anfang der Woche hatte sich CDU-Fraktionschef Karl Heinz Baum noch dafür ausgesprochen, zunächst einmal den Grundsatzbeschluss zu fassen, die Bauplanung damit einzuleiten, die auch eine Bürgerbeteiligung vorsieht. Gestern sagte er: "Wichtig ist die angemessene Versorgung der Reuschenberger sowie die Sicherung des Schützenfestes unter Wahrung der Belange der Anlieger." Schützen, Heimatverein und Schausteller fordern, in die Planungen einbezogen zu werden. Den aktuell vorgesehenen Standort vordem China-Restaurant lehnen sie ab, weil dadurch der Kirmesplatz samt Festzelt verlegt werden müssten.

(NGZ)
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