Jahresbericht für Neuss Immer mehr Drogenberatung wegen Heroinsucht

Neuss · Die Zahl der Intensiv-Klienten, die wegen Heroin zur Drogenberatung kommen, ist 2017 auf einen Höchststand geklettert.

 Drobs-Leiter Norbert Bläsing an seinem Arbeitsplatz.

Drobs-Leiter Norbert Bläsing an seinem Arbeitsplatz.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

Die Jugend- und Drogenberatungsstelle (Drobs) Neuss hat in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses ihren Jahresbericht 2017 vorgelegt. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 629 Personen, die mindestens ein Beratungsgespräch in Anspruch genommen haben, das sind 29 mehr als 2016. Die Anzahl der intensiv Betreuten stieg von 487 (2016) auf 519. In der Drogenberatung suchten die intensiv betreuten Klienten vor allem Unterstützung wegen einer Suchtproblematik in Zusammenhang mit Heroin, Cannabis und Stimulantien wie zum Beispiel Amphetaminen.

Die Zahl der von der Drobs betreuten Heroinabhängigen stieg 2017 leicht auf 274 Personen an, das entspricht einem Anteil von 52,8 Prozent der Intensiv-Klienten. Im Jahr zuvor waren es 269 Personen. Auch die Zahl der Substituierten ist gestiegen – von 217 auf 226. Beides ist ein Höchststand seit Erstellung der Auswertung. Etwas zurück gingen hingegen die Zahlen der wegen Cannabis (83 Personen; 2016: 89) beziehungsweise Stimulantien (49; 2016: 59) betreuten Intensiv-Klienten.

Ein Blick auf die Altersverteilung der Intensiv-Klienten zeigt, dass besonders die mittleren Altersgruppen vertreten sind. Während 117 bis 27 Jahre alt waren, wurden in der Altersgruppe 28 bis 35 insgesamt 137 Personen gezählt, zwischen 36 und 45 Jahre waren es 159 und zwischen 46 und 55 Jahre insgesamt 80. In der Gruppe der Über-55-Jährigen gab es 26 Intensiv-Klienten. Das entspricht im Wesentlichen auch der Altersverteilung aus dem Vorjahr. Lediglich bei den 18- bis 21-Jährigen gab es mit acht Personen mehr in 2017 einen Anstieg um 18 Prozent zu verzeichnen. Mit Unterstützung der Drobs wurden im vergangenen Jahr insgesamt 52 Anträge auf Entwöhnungsbehandlungen gestellt– und bewilligt.

Neben der Suchtberatung und Hilfe für Betroffene und deren Angehörige ist Präventionsarbeit ein wichtiges Aufgabenfeld der Drobs. Im vergangenen Jahr kam es in diesem Bereich zu insgesamt 1502 Kontakten. Und es gab 39 Schülerseminare. Das ist etwas weniger als 2016 und bewegt sich auf dem Niveau von 2015. Der leichte Rückgang hat auch mit längerfristigen Erkrankungen im Herbst des vergangenen Jahres im Drobs-Team zu tun.

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