Kunstaktion und Unicef-Gala in Neuss Künstler schaffen einen „Platz für jedes Kind“

Neuss · Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat Jubiläum: Es wurde vor 75 Jahren gegründet. Gefeiert wird auch in Neuss – natürlich für den guten Zweck.

 Der Düsseldorfer Netzwerker Heribert Klein engagiert sich seit mehr als drei Jahrzehnten für Unicef.

Der Düsseldorfer Netzwerker Heribert Klein engagiert sich seit mehr als drei Jahrzehnten für Unicef.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

So werden die Kunstobjekte der Aktion „Ein Platz für jedes Kind“ dank der Sparkasse zu sehen sein; ergänzt um einen Vortrag über Kinderrechte. „Sparkassen-Chef Michael Schmuck und Kreisdirektor Dirk Brügge unterstützen unsere Initative“, sagt Organisator Heribert Klein.

Dass Neuss zu den bekannten Unicef-Partnern in Deutschland zählt, verdankt die Stadt dem inzwischen 72 Jahre alten „Bänker“ und früheren PR-Chef der Dresdner- und später der Commerzbank in NRW. Heribert Klein stand 38 Jahre hinter einem der großen gesellschaftlichen Ereignisse der Stadt. Gemeint ist die Unicef-Gala, die bis vor sechs Jahren als Tanz- & Tennis-Gala firmierte. Im Vorjahr diktierte die Corona-Pandemie diesem letzten – außerhalb der Schützenszene – verbliebenen Ball in Neuss.

Ob der Kampf gegen das Virus im Herbst einen Neustart zu lässt, steht in den Sternen. „Abwarten“, sagt Heribert Klein, „was möglich sein wird.“ Er hofft, dass er mit seinem Team in „ein bis zwei Monaten“ eine finale Entscheidung treffen kann. Müsste er heute entscheiden, käme nur die Absage in Frage. Aber die Impfkampagne in Verbindung mit umfassenden Teststrategien lässt ihn hoffen, „dass wir unter Corona-Schutzregeln eine Veranstaltung – in welchem Format auch immer – für Kinder in Not auf die Beine stellen dürfen“.

Doch nur Abwarten ist dem agilen Klein zu langweilig. Er, der sich seit mehr als drei Jahrzehnten für das weltweite Kinderhilfswerk engagiert und seit 2008 im Unicef-Komitee für Deutschland sitzt, startet zum 75. Geburtstag eine Kunstaktion, die – er hat mitgezählt – zugleich seine „25. Idee und Umsetzung für Unicef“ ist.

Lockdown und Corona-Blues zum Trotz, hat er gemeinsam mit angesehenen Malern und Bildhauern eine Kunstaktion angeschoben, deren Objekte in einer Wanderausstellung gezeigt und zum Abschluss in Düsseldorf versteigert werden. Aus Neuss ist Maria Neumann dabei, die ihr Atelier in Holzheim hat.

Die Idee geht so: Drechslermeister Olaf Schlieper aus Krefeld fertigt aus massivem Eichenholz Hocker. Der „Rohling“. Diesen „Platz für jedes Kind“ verwandeln die internationalen Künstler bis Ende April in einen „Kunst-Platz“, ein künstlerisches Unikat. Bevor die „Künststücke, die nutzbar sind“ (Klein) versteigert werden („1000 Euro im Schnitt sind mein Ziel“), werden sie mit einem eigens vom US-amerikanischen Logistiker UPS kreierten Bus von Ausstellungsort zu Ausstellungsort transportiert. Klein freut sich, dass er Frank Sportolari, den Deutschland-Chef von UPS, für diese Kunst-Aktion im Dienste der Kinderrechte gewinnen konnte. Sportolari hatte seinen Schreibtisch lange im Neusser Rheinparkcenter. Heribert Klein wurde einst von Unicef-Weltbotschafter Sir Peter Ustinov für die Arbeit im Kinderhilfswerk gewonnen. Dem verstorbenen Freund und dessen Unicef-Arbeit fühlt er sich bis heute verbunden. Mehr als neun Millionen Euro hat er nach eigenen Angaben an Spenden für Unicef eingesammelt.

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