Heimatfreunde Neuss Kasseler Familie verschenkt ihr Hamtor-Modell

Neuss · Das Hamtor ist wieder Zuhause. Stephan Weiler (53) und sein Sohn Max (16) nutzen einen Verwandtenbesuch an der Kamilianerstraße, um das Modell des Hamtors aus Kassel mitzubringen und an Vertreter der Vereinigung der Heimatfreunde zu übergeben.

 Christoph Napp-Saarbourg und Jean Heidbüchel (v.l.) übernahmen im Namen der Heimatfreunde aus der Hand von Stephan und Max Weiler das Modell des Hamtores. Es wird in der Geschäftsstelle ausgestellt.

Christoph Napp-Saarbourg und Jean Heidbüchel (v.l.) übernahmen im Namen der Heimatfreunde aus der Hand von Stephan und Max Weiler das Modell des Hamtores. Es wird in der Geschäftsstelle ausgestellt.

Foto: Heimatfreunde

Das Modell solle nun in einer Vitrine in deren Geschäftsstelle an der Michaelstraße einen Ehrenplatz bekommen, kündigte der Heimatfreunde-Vorsitzende Christoph Napp-Saarbourg an. „Bei uns ist das gut aufgehoben.“

Den originalgetreuen Nachbau des einstigen Neusser Stadttores hatte Norbert Weiler für seinen damals vierjährigen Enkel Max gebastelt. Basteln war immer Ausgleich und Steckenpferd von „Opa“ Weiler, der mehr als 30 Jahre lang als selbständiger Malermeister in Neuss wirkte. Der in Kassel lebende Enkel hatte aber keinen Bezug zur Neusser Stadtgeschichte, und so blieb das Modell des mittelalterlichen Stadtbefestigung unbespielt.

„Opa wäre bestimmt stolz darauf, dass sein Hamtor jetzt für alle Neusser sichtbar ist“, sagte Max bei der Übergabe an der Geschäftsstelle. „Der Vereinsvorstand hat sich sehr für das Objekt begeistert und war stark interessiert an dem maßstabsgerechten Nachbau, der nur anhand von historischen Abbildungen und ganz ohne Bauplan entstanden ist“, ergänzt Stephan Weiler.

Diese Bildvorlage war ein Kupferstich von Braun und Hogenberg aus dem Jahr 1586. Das Tor selbst war 1841 abgerissen worden. Das 60 mal 60 mal 25 Zentimeter große Modell visualisiere also eine Situation, die kein Lebender mehr gesehen hat, sagt Napp-Saarbourg. „So kann man sich überhaupt etwas vorstellen.“ Weilers hatten das Modell erst Mitte Dezember in der Facebook-Gruppe „Du bist Neusser, wenn...“ vorgestellt und die Bereitschaft erklärt, es in gute Hände kostenlos abgeben zu wollen. „Die Heimatfreunde haben zuerst Interesse gezeigt“, sagt Stephan Weiler.

(-nau)
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