Neuss Heimatforscher Himmes führt durch Uedesheim

Neuss · Im Rahmen der Reihe "Neusser Kanten" zeigt Karl-Rüdiger Himmes am Samstag seinen Heimatort Uedesheim.

 Karl-Rüdiger Himmes führt am Samstag durch Uedesheim.

Karl-Rüdiger Himmes führt am Samstag durch Uedesheim.

Foto: woi

Der nahe Rheinstrom prägt Uedesheim bis heute. Die günstige und schöne Lage wussten schon die Römer zu schätzen. Mehr von dieser idyllischen "Neusser Kante" zeigt Karl-Rüdiger Himmes am Samstag im Rahmen der Führung "Neusser Kanten".

Nur zu gern hätte sich Düsseldorf den Ort in der Rheinschlinge einverleibt — verständlicherweise. Nach heftigen Auseinandersetzungen fiel Uedesheim dann aber doch im Zuge der kommunalen Neugliederung 1929 an die Stadt Neuss und ist heute ein beliebter Stadtteil. Dazu trägt entscheidend die Lage am Rhein bei: Mit etwa 55 Hektar Fläche ist der Uedesheimer Rheinbogen, Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten, das zweitgrößte Naturschutzgebiet der Stadt Neuss. Doch Uedesheim, dessen Ortsname auf eine fränkische Herkunft schließen lässt, hat neben Naturschönheiten auch eine spannende Geschichte und eine lebendige Gegenwart zu bieten.

Einen Überblick gibt Karl-Rüdiger Himmes, Vorsitzender des Verschönerungsvereins, am Samstag bei der "Neusser Kanten"-Führung, zu der Neuss Marketing und NGZ einladen. Uedesheim und der Rhein — das ist ein weites Feld: Von der Lage am großen Strom über die Hochwassergefahr und entsprechende Deichbaumaßnahmen bis hin zu spektakulären Fährunglücken bietet schon allein dieses Thema reichlich Stoff.

Die Tour führt durch ein Biotop und Naturschutzgebiet — festes Schuhwerk wird darum empfohlen. Danach geht es zur Schrebergarten- und Bezirkssportanlage, zur Ortsmitte mit ihrem Brunnen und zum Heinrich-Kronenberg-Schützenhaus, zum neuen Feuerwehrhaus, dem Friedhof und dem Projekt Bürgerwäldchen. Auch historische Spuren finden sich entlang des Weges: Wenn es die Zeit erlaubt, möchte Karl-Rüdiger Himmes einen kurzen Abstecher auf den Reckberg unternehmen, zur Rekonstruktion eines römischen Wachturms.

Keimzelle des späteren Dorfes Uedesheim war der Altwahlscheider Hof, heute eine Reitsportanlage, von wo aus Himmes die Teilnehmer weiter zum Neuwahlscheider Hof und anschließend zur Macherscheiderstraße führt, die dem Verlauf der alten Römerstraße folgt. Ortsunkundige mögen Geländeerhebungen wie die alte Motte übersehen, und auch die Spuren der ehemaligen Batterie, einer französischen Militäranlage, erkennen nur Fachleute. Weithin bekannt ist hingegen die Jugendherberge Uedesheim, eine moderne Übernachtungsstätte mit langer Tradition und interessantem Freizeitangebot. Und wer noch mehr über Uedesheim erfahren möchte, erhält zum Abschied Karl-Rüdiger Himmes 2009 erschienenes Buch "Uedesheim — Ortskunde eines Neusser Stadtteils".

Bis Ende Oktober laden Neuss Marketing und NGZ alle zwei Wochen zu Aktiv-Touren ein, um den Neussern ihre Stadt unter ungewohnten Blickwinkeln näher zu bringen. Dabei sind die Teilnehmer aufgerufen, sich ihre Heimatstadt aktiv mit der Fotokamera zu erschließen. Begleitet wird die Reihe von einem Foto-Wettbewerb.

Info Anmeldung bei der Tourist Info, Büchel 6, 02131 4037795, oder unter www.neuss-marketing.de. Die Teilnahme kostet fünf Euro pro Person. Start ist am Samstag, 17. August, um 10 Uhr.

(NGZ)
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