Lukaskrankenhaus in Neuss Abschied nach 43 Jahren in der Geburtshilfe

Neuss · So viele Kinder, so viel Erfahrung, so viele Erlebnisse: Nach 43 Jahren als Hebamme hat sich Brunhild „Bruni“ Sembene am Mittwoch im Lukaskrankenhaus von ihren Kolleginnen verabschiedet. Ein Rückblick auf ein erfülltes Berufsleben.

 Viele Jahre als Hebamme in Neuss: Brunhild Sembene.

Viele Jahre als Hebamme in Neuss: Brunhild Sembene.

Foto: Ulla Dahmen/Rheinland Klinikum

Nach ihrem Examen im Jahr 1978 arbeitete sie zunächst in Dortmund und Hanau, seit 2001 dann in der Geburtshilfe an der Preußenstraße. Wie vielen Kinder sie auf die Welt geholfen hat? „Bei 3000 habe ich aufgehört zu zählen“, sagt Brunhild Sembene – das allerdings schon vor vielen Jahren.

Niemals, betont sie, wurden die Geburten zur Routine: „Es war und ist immer ein einzigartiges Ereignis.“ Sehr gern habe sie mit den Kolleginnen des „Lukas“ gearbeitet: „Wir verstehen uns alle gut hier – Jung und Alt. Das macht das Team aus.“ Noch im April hatten sie gemeinsam einen Rekord gebrochen: Noch nie sind so früh im Jahr bereits 500 Babys geboren. Das war kurz vor Ostern. Grund dafür könnte allerdings neben der Betreuung, auch die Schließung der Geburtshilfestation in Grevenbroich sein.

Die 1000. Geburt erlebt Sembene nun nicht mehr als Hebamme in der Klinik. Der Chefarzt der Kinderklinik, Guido Engelmann, hatte Anfang April sogar die 2000er Marke als Ziel ausgerufen. Das müssen dann ihre Kolleginnen machen. Brunhild Sembene geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge, hat mehr Zeit für ihr Enkelkind. Das hat sie, wie sollte es anders sein, selbst bei der Geburt im Lukaskrankenhaus begleitet.

Für ihren Beruf möchte sie werben und hat auch eine Empfehlung parat: Nach der Ausbildung, sagt sie, sollten Hebammen unbedingt zwei Jahre ins Krankenhaus, um Erfahrungen zu sammeln. Ihr Resümee fällt am Abschiedstag kurz und prägnant aus. „Es war oft genug wirklich anstrengend. Und ich habe es so gern gemacht!“, bekennt die Hebamme.

(NGZ)
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