Neuss Haus nach Brand unbewohnbar

Neuss · Am späten Freitagabend sind bei einem Brand in Erfttal 15 Menschen verletzt worden, fünf Bewohner mussten im Krankenhaus behandelt werden. Das Mehrfamilienhaus ist unbewohnbar, eine Glasbauwand einsturzgefährdet.

Nach dem schweren Brand in Erfttal am späten Freitagabend ist das Wohnhaus an der Harffer Straße weiter unbewohnbar. "Dem Haus ist eine Glasbauwand vorgelagert", erläutert Polizeihauptkommissar Thomas Pilz. Ein Statiker habe am Wochenende bestätigt, dass Einsturzgefahr besteht. "Eine Notverglasung war nicht möglich", so Pilz. "Da muss jetzt eine Fachfirma ran". Außerdem waren bei dem Haus Strom-, Gas- und Wasserleitungen durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen worden, die nun erst repariert werden müssen.

80 Einsatzkräfte vor Ort

Die rund 20 Bewohner des Hauses — 15 von ihnen wurden bei dem Brand leicht verletzt — sind unterdessen bei Familien und Freunden untergekommen. Stadtsprecher Michael Kloppenburg sieht dennoch Handlungsbedarf: "Wenn das Haus auf lange Sicht unbewohnbar bleibt, wird das Sozialamt mit den Betroffenen Kontakt aufnehmen und Notunterkünfte anbieten", kündigte er gestern an.

Der Brand in dem Mehrfamilienhaus war am Freitag um kurz nach 21 Uhr im Keller des Gebäudes an der Harffer Straße ausgebrochen. "Als die Feuerwehrkräfte eintrafen, drang bereits dichter Rauch aus dem Hauseingang", heißt es im Bericht der Feuerwehr Neuss. Da stand der Keller des Hauses schon voll in Brand. Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten drangen die Feuerwehrleute vor, nicht nur, um zu löschen, sondern auch, um Menschenleben zu retten.

Drei Bewohner hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits ins Treppenhaus begeben, um zu flüchten, dabei aber zu viel Rauch eingeatmet. Sie und zwei weitere Personen, die in den Erdgeschosswohnungen auf Hilfe warteten, mussten später vorsorglich im Krankenhaus behandelt werden.

Zudem wurden zehn Bewohner in den höher gelegenen Wohnungen durch den Rauch leicht verletzt, konnten jedoch vor Ort versorgt werden. Die Neusser Feuerwehr war mit einem Großaufgebot nach Erfttal geeilt, neben dem hauptamtlichen Löschzug mit fünf weiteren Löschzügen, vor Ort waren zudem sieben Rettungswagen. Auf 80 Einsatzkräfte beziffert die Feuerwehr die Zahl der Helfer.

Die Brandursache ist unterdessen weiter unklar. "Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen", sagt Hauptkommissar Thomas Pilz.

(NGZ)
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