Neuss Hanse-Gesellschaft voller Pläne

Neuss · Reisen, Akademien und ein Unternehmerpreis sollen Vereinsprofil schärfen.

Nicht einmal ein halbes Jahr nach ihrer Gründung strotzt die Hanse-Gesellschaft Neuss nur so vor Tatendrang. Das wurde am Donnerstag deutlich, als Gründungspräsident Jörg Wisbert ein umfangreiches Aktionsprogramm vorstellte - und zugleich seinen Rückzug aus dem Amt im Jahr 2018 ankündigte. Bis dahin will der Wirtschaftsprüfer, der schon vor 15 Jahren in Frankfurt/Oder einen Hanse-Club gründen half, "die Hanse-Gesellschaft zu einem wahrnehmbaren Netzwerk aufbauen."

Der ersten Mitgliederversammlung stellte Wisbert in der Bazzar-Rösterei an der Hansastraße zunächst vier größere Veranstaltungen im Jahr in Aussicht. Sie sollen die Gesellschaft einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen. Dazu kommen Felder, auf denen der Verein auch in die Unternehmerschaft hineinwirken will.

Das "Hanse-Netzwerk" soll über die Internetseite der Gesellschaft Unternehmen miteinander in Kontakt bringen, ohne eine Business-Plattform zu sein. Der Organisation einer "Hanse-Akademie" wiederum liegt die Annahme zugrunde, dass es in dem derzeit schon 120 Mitglieder zählenden Verein immer Themen geben wird, die auch andere in der Gesellschaft interessieren. Mit dem jährlich zu vergebenden "Hanse-Preis" wiederum will die Gesellschaft Unternehmergeist stärken und belohnen. Unternehmen mit Hauptsitz im Rhein-Kreis, die innovative Produkte oder Dienstleistungen mit einem weltoffenen Auftritt verbinden, sollen die Zielgruppe sein. Über die "Hanse-Reisen" - das vierte Betätigungsfeld des Vereins - sollen Ausflüge zu den schönsten Hansestädten angeboten werden. Die Durchführung aber soll ein Kooperationspartner aus der Tourismus-Branche übernehmen.

Die Gesellschaft, die nicht selbst der "Hanse der Neuzeit" beitreten wird, will der Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz, der Kultur, der Völkerverständigung und der Heimatpflege dienen. Vor allem aber will sie die Hanse-Tradition bewahren. Einen Überblick über die Geschichte dieses Kaufmannsbundes vermittelte Angelika Quiring-Perl, Mitglied der Hanse-Kommission, bevor Dirk Schumacher vom Bankhaus Goldman Sachs als Gast zum Thema "Europäische Wirtschaftsintegration" sprach.

(-nau)
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