Neuss Häfen kooperieren mit Köln

Neuss · Schon zum 1. Januar 2012 wollen die Neuss-Düsseldorfer Häfen und die Häfen und Güterverkehr Köln ihre Häfen-und Eisenbahnbereiche zusammenlegen. Die neue "Rheincargo" ist dann fast so groß wie Duisburg.

 Die Neuss-Düsseldorfer Häfen wollen sich gemeinsam mit Köln für den Wettbewerb mit den Seehäfen rüsten.

Die Neuss-Düsseldorfer Häfen wollen sich gemeinsam mit Köln für den Wettbewerb mit den Seehäfen rüsten.

Foto: LBER

Die Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH) werden mit der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) kooperieren. Sie wollen Anfang nächsten Jahres eine neue Gesellschaft — die "Rheincargo" — gründen. Ulrich Groß, einer der beiden Geschäftsführer der NDH, bestätigte gestern auf Anfrage unserer Zeitung die Gespräche: "Die Verhandlungen sind in der Endphase. Wir müssen mit unserer Kooperationsabsicht aber erst noch durch alle Aufsichtsgremien." Gleichwohl sei der 1. Januar 2012 als Stichtag der "Rheincargo"-Gründung angepeilt.

Groß sieht in der Kölner HGK einen "starken Partner. Da wir kaum Schnittmengen haben, ergänzen wir uns mit unseren Leistungen hervorragend". Die NDH und Köln bringen ihre Häfen- und Eisenbahnbereiche in die neue Gesellschaft ein. Dort will man durch einen günstigeren Einkauf oder effektiveren Einsatz von Transportmitteln größere Synergien erzielen. NDH-Sprecher Thoma Düttchen sagt: "Wir können unseren Kunden dann viel bessere Angebote bei Transport, Umschlag und Lagerung machen."

Die Neuss-Düsseldorfer Häfen bleiben als kommunale Gesellschaft erhalten. Die Immobilien und Grundstücke fließen nicht in die "Rheincargo", sie werden vermietet. Von der Kooperation betroffen sind laut Groß 168 der insgesamt 276 Beschäftigten.

In Köln wurden im vergangenen Jahr knapp 26 Millionen Tonnen umgeschlagen, die Neuss-Düsseldorfer Häfen schafften 15 Millionen Tonnen. Mit einem Gesamt-Umschlag von 41 Millionen Tonnen rückt die neue Gesellschaft zwar näher an den Duisburger Binnenhafen (53 Millionen), aber die Zielrichtung von "Rheincargo" ist eine andere, sagt Rainer Schäfer, Mit-Geschäftsführer der NDH: "Wir müssen uns für den wachsenden Umschlag der Nordseehäfen in Belgien und Holland rüsten und wettbewerbsfähig bleiben." Gemeint sind die "ZARA-Häfen", Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam. Schäfers Angaben zufolge soll sich deren Containerverkehr in den nächsten Jahren verdreifachen. Und die Binnenhäfen wollen sich als Hinterland der Seehäfen positionieren. "Wer in dem Bereich am besten Verkehrsverbindungen aufbaut, ist im Vorteil", so Düttchen. "Wichtig ist auch, sich an der Wertschöpfung zu beteiligen", sagt Udo Siepmann, Hauptgeschäftsführer der Düsseldorfer Industrie- und Handelskammer. Durch Veredelungs- und Weiterverarbeitungsbetriebe, die sich in den Häfen niederließen, würden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.

Vor acht Jahren fusionierten die beiden Häfen zu den "Neuss-Düsseldorfer Häfen", fünf Jahre später übernahmen die NDH 49 Prozent der Anteile am Krefelder Hafen. Jetzt wird mit der Gründung der neuen Gesellschaft auch ein Stück regionale Zusammenarbeit betrieben — Stichwort Metropolregion.

(NGZ/jt)
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