Gymnasium Marienberg Neuss Ein Filmdreh in Israel für Toleranz und Vielfalt

Neuss · Toleranz – eine Eigenschaft, die viele Bürger in Deutschland mittlerweile als selbstverständlich ansehen: Man lebt mit vielen Kulturen und Religionen zumeist friedlich nebeneinander. Dass das allerdings nicht überall der Realität entspricht, haben Oberstufen-Schülerinnen des Gymnasiums Marienberg bei einem Israel-Austausch mit eigenen Augen gesehen.

Um dieses Problem gemeinsam mit den israelischen Schülern zu thematisieren, hatte sich Lehrer Stefan Wiesbrock etwas ganz Besonderes überlegt: eine eigene Verfilmung von „Nathan der Weise“, einem Schauspiel, das 1779 von Gotthold Ephraim Lessing veröffentlicht worden ist – ein Schauspiel, in dem ein jüdischer Kaufmann einen muslimischen Herrscher über die Gleichwertigkeit von Islam, Judentum und Christentum aufklärt. Es ist eine Geschichte, die für einige der Austauschschüler vollkommenes Neuland ist. Die Schule liegt nämlich in einem Gebiet, in dem lediglich die katholische Minderheit Israels lebt. So ist der Kontakt zu anderen Religionen und damit auch die Akzeptanz eher gering.