Stadt Neuss will klimaneutral werden Grünkolonne designt ihre eigene Elektroflotte

Neuss · Personenwagen mit Elektroantrieb haben inzwischen fast alle Automarken im Angebot, beim Thema E-Lastwagen müssen sie passen. Die Außendienstmitarbeiter des Amtes für Stadtgrün wurden erst in China fündig – und mussten die Ausstattung mit dem Ausrüster erst entwickeln.

 Hans-Georg Strangemann, Henrike Mölleken, Matthias Welpmann und Jannes Mroß (v.l.) stellten auf der Rennbahn die neue Fahrzeugflotte vor.

Hans-Georg Strangemann, Henrike Mölleken, Matthias Welpmann und Jannes Mroß (v.l.) stellten auf der Rennbahn die neue Fahrzeugflotte vor.

Foto: Andreas Woitschützke

Die 70 Mitarbeiter in den Grünkolonnen des Amtes für Stadtgrün, Umwelt und Klima agieren immer geräuschloser. Nachdem Handgeräte wie Heckenscheren, Motorsägen und Laubbläser inzwischen fast durchgängig von Motor- auf elektrischen Akkubetrieb umgestellt sind, konnte die Stadt jetzt neben zwei E-Lastenrädern und zwei E-Autos für Dienstfahrten vor allem vier Kleinlastwagen mit Elektro-Antrieb in Dienst stellen. All das soll helfen, das Ziel, bis 2035 zur klimanetralen Kommune zu werden, zu erreichen.

Die Fahrzeuge, die Umweltdezernent Matthias Welpmann und Amtsleiterin Henrike Mölleken am Donnerstag auf der Rennbahn vorstellten, sind nach Angaben der Stadt die ersten elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeuge, die in Deutschland für die Grünpflege zugelassen wurden. Die Stadt musste insofern Pionierarbeit leisten und die Ausstattung der in China gefertigten 3,5-Tonner mit dem Fahrzeugausrüster für den Außendiensteinsatz neu entwickeln. Stückpreis: 60.000 Euro.

Man hätte gerne mehr getan, sagt Welpmann. Aber anders als im Bereich der Pkw sei das Angebot an E-Nutzfahrzeuge  noch dünn. „Wir werden also von Jahr zu Jahr sehen müssen, was der Markt hergibt“, stellt er fest. Im einem auf fünf Jahre angelegten Investitionsplan seien entsprechende Beschaffungen  berücksichtigt, ergänzt Hans-Georg Strangemann, der Abteilungsleiter Grün der Stadt.

Bis es so weit ist, muss die Stadt auf andere Lösungen zurückgreifen. So wurde ein Lkw als „Verbrenner“ beschafft, der aber mehr als zwei Sitzplätze hat. Denn zu einer Kolonne zählen acht bis elf Mitarbeiter, sagt Strangemann, die man nicht schlecht mit vier bis sechs zweisitzigen E-Lkw losschicken kann.

Konvetionell angetrieben sind auch der neu beschaffte Hubsteiger,  der Arbeiten in einer Höhe von bis 21 Metern möglich macht, und der Begleit-Lastwagen samt Häcksler. Diese Investition hilft der Verwaltung aber auch Geld zu sparen, denn die Stadt wird jetzt, wie es Strangemann formuliert, bei der Baumpflege „deutlich stärker in der Eigenleistung“. Heißt: Sie kann schneller agieren und muss nicht mehr jeden Baumschnitt extern vergeben. Bei einigen tausend Einsätze alleine zum Thema Verkehrssicherung bleibe aber für die Externen noch genug zu tun.

Mit den E-Fahrzeugen wurden auch vier Landesäulen angeschafft und an der Bergheimer Straße 67, einer von mehreren Außenstellen des Amtes, installiert. Auf den  gemeinsamen Standort für die ganze Abteilung Grün warte man noch, so Mölleken.

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