Neuss Grünen-Duo will in den Bundestag

Neuss · Die Grünen im Rhein-Kreis ziehen mit Peter Gehrmann (Wahlkreis Neuss I) und Susanne Badra (Krefeld I-Neuss II) als Direktkandidaten in den Bundestagswahlkampf. Beide Kandidaten wurden gestern Abend einstimmig gewählt.

 Susanne Badra aus Kleinenbroich und der Grevenbroicher Peter Gehrmann treten für die Grünen als Direktkandidaten bei der Bundestagswahl an.

Susanne Badra aus Kleinenbroich und der Grevenbroicher Peter Gehrmann treten für die Grünen als Direktkandidaten bei der Bundestagswahl an.

Foto: Woi

Die Grünen im Rhein-Kreis Neuss haben gestern Abend ihre Direktkandidaten für die Bundestagswahl am 24. September gewählt. Im Wahlkreis 108 (Neuss I) - dazu zählen Neuss, Grevenbroich, Dormagen und Rommerskirchen - tritt Peter Gehrmann (57) an. Der promovierte Biologe sitzt seit 2015 als Nachrücker für die Grevenbroicher Grünen im Stadtrat. Im Wahlkreis 110 (Krefeld I - Neuss II) wird Susanne Badra als Direktkandidatin aufgestellt. Die 25 Jahre alte Kleinenbroicherin ist im Dienst der Stadt Kaarst tätig, bei der sie auch ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten gemacht hat; derzeit absolviert sie an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW in Duisburg ein duales Studium zum Bachelor of Laws (L.L.B.). Zu ihrem Wahlkreis zählen Meerbusch, Kaarst, Korschenbroich, Jüchen sowie Teile von Krefeld (die Bezirke West und Süd sowie Fischeln, Oppum-Linn und Uerdingen).

Für Gehrmann - geboren in Bremen, aufgewachsen in Dormagen, wohnhaft in Grevenbroich - ist vor allem die Klimapolitik ein Beweggrund, für den Bundestag zu kandidieren. "Ohne konsequente Energiewende, weg von fossilen Brenn- und Treibstoffen und hin zu regenerativen Energiequellen, werden sich die klimatischen Verhältnisse für uns dramatisch verändern", warnt er. Gehrmann nimmt auch das Rheinische Revier direkt in den Blick. So müsse das Kraftwerksgelände in Frimmersdorf nach Überführung des letzten Kraftwerksblocks in die Reserve möglichst rasch zurückgebaut werden. Es solle in ein Gewerbegebiet für innovative Unternehmen umgewandelt werden, um neue Jobs zu schaffen. "Man muss den Menschen eine Zukunft bieten", betont Gehrmann. Entsprechende Impulse will er in Berlin setzen. Zudem nimmt der Grevenbroicher die Verkehrssituation in der Region in den Blick. Eine Verbesserung des Bahnverkehrs sei dringlich. "Die RB 38 muss zur S-Bahn ausgebaut werden."

Susanne Badra sieht einen Themenschwerpunkt in der Inneren Sicherheit. Eine Aufgabe gewisser Freiheiten sei angesichts der globalen Sicherheitslage sinnvoll, allerdings nur zugunsten einer tatsächlichen Verbesserung der Sicherheit - und es dürfe nicht zu einem Generalverdacht gegen Teile der Bevölkerung kommen. "Ich will für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit werben und junge Menschen ansprechen", betont Badra.

Die beiden Grünen-Direktkandidaten müssen sich bei der Wahl unter anderem gegen bundespolitische Prominenz aus dem Rhein-Kreis durchsetzen: Gehrmann fordert Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) heraus, der im Wahlkreis Neuss I antritt und seit 1994 Mitglied des Bundestages ist. Badra muss sich gegen Ansgar Heveling behaupten. Der Christdemokrat ist seit 2009 Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Innenausschusses. Für die SPD ziehen Daniel Rinkert (Neuss I) und Nicole Specker (Krefeld I - Neuss II) in den Wahlkampf.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort