Neuss Grippewelle: Operationen abgesagt

Neuss · Konzentration auf Notfallversorgung. Patienten sollen Hausärzte aufsuchen.

 Bürgermeister Breuer (r.) dankt den Grippe-Pflegern im Etienne.

Bürgermeister Breuer (r.) dankt den Grippe-Pflegern im Etienne.

Foto: Jacke

Die Hoffnungen, dass die seit Wochen anhaltende Grippewelle langsam abklingt, sehen Ärzte und Pfleger in den beiden Neusser Akutkrankenhäusern nicht erfüllt. Im Gegenteil. Weil die Influenza zunehmend auch den Mitarbeiterstamm von Lukaskrankenhaus und Johanna-Etienne-Krankenhaus deutlich dezimiert, wird die Lage in beiden Kliniken immer angespannter. Die Bettenkapazitäten in beiden Kliniken sind nahezu erschöpft, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung beider Häuser, wo bereits vereinzelt geplante Operationen abgesagt werden mussten.

Die weiterhin ungewöhnlich hohe Zahl an Influenza-Patienten führt natürlich auch dazu, dass es in den Notfallambulanzen eng werden kann. Die Geschäftsführungen beider Häuser bitten deshalb auch mit Blick auf das Wochenende nachdrücklich um Verständnis dafür, dass es derzeit zu einer Konzentration auf die Notfallversorgung kommen muss. Patienten mit leichteren Verletzungen und Erkrankungen, so bitten die Leiter der Notaufnahmen, sollten deshalb die Praxen der niedergelassenen Ärzte sowie den kassenärztliche Notdienst aufsuchen, der nach Dienstschluss in den Hausarztpraxen sowie am Wochenende am Johanna-Etienne-Krankenhauses erreichbar ist.

Patienten mit den Symptomen eines grippalen Infektes werden nach Angaben von Andreas Kremer vom Lukaskrankenhaus in der gegenwärtigen Lage wie Influenza-Patienten behandelt. Das heißt, erklärt er den besondern Aufwand, dass sie sofort isoliert werden und sich einem Schnelltest unterziehen müssen. Ärzte und Pfleger müssten zudem besondere Schutzmaßnahmen im Umgang mit diesen Menschen beachten. Bestätigt sich der Influenza-Verdacht, müssen die Patienten zudem weiter isoliert gehalten werden. Nur Menschen, die vom gleichen Grippevirus befallen sind, könnten zu zweit oder dritt in einem Zimmer untergebracht werden, sagt Kremer. Stationär aufgenommen würden fast ausschließlich Patienten, die noch an weiteren Krankheiten leiden oder als gebrechlich gelten. Weil für sie auch Betten auf der Intensivstation gebraucht werden, fehlen diese etwa für Operationen.

(-nau)
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